Eine Serie an Erdbeben sorgt derzeit in Kärnten für Aufsehen. Zu Schäden kam es nicht, solche Häufungen seien auch nicht ungewöhnlich, erklärt ein Experte. Dennoch seien auch in Kärnten Beben mit einer Magnitude von bis zu 6 möglich. Österreichweit ereignet sich laut Aufzeichnungen der Geosphere Austria im Schnitt alle 75 Jahre ein kräftiges Erdbeben, das auch zu schweren Schäden an Gebäuden führen kann.
Ein solches Beben gab es zuletzt am 6. Mai 1976 mit verheerenden Folgen im Friaul. Die Ausläufer führten vor allem im Raum Villach und Arnoldstein zu Schäden. Unter anderem fielen Luster von der Decke, Mauerrisse taten sich auf und in einigen Geschäften stürzten Verkaufsregale um. Um nicht von herabstürzenden Gebäudeteilen oder Gegenständen getroffen und verletzt zu werden, ist in so einem Fall das richtige Verhalten wichtig.
Die meisten Beben machen sich durch ein deutliches Rütteln bemerkbar. Für Anton Podbevsek, Direktor des Kärntner Zivilschutzverbandes, steht fest: „Je intensiver man sich mit möglichen Krisenszenarien beschäftigt, umso leichter wird der Umgang mit möglichen Angstzuständen und umso sicherer werden Handlungsabläufe zur Gefahrenabwehr.“ Der Zivilschutzverband hat die wichtigsten Verhaltensregeln zusammengefasst:
Vor dem Erdbeben
Gebäude in gutem Bauzustand erhalten (Schornsteine, Balustraden, Dachrinnen und dergleichen).
Schwere Möbel und Gerätschaften (Warmwasserspeicher) gut verankern.
Keine schweren Bilder oder Regale über dem Bett montieren.
Lage des Hauptschalters für Strom und der Absperrventile für Gas und Wasser einprägen.
Während eines Erdbebens
Ruhe bewahren, Panik vermeiden.
Nicht ins Freie laufen (Gefahr durch herabfallende Trümmer).
Schutz unter einem Türstock oder unter einem stabilen Tisch suchen.
Nähe von Fenstern meiden (Glassplitter) und keine Aufzüge benützen.
Im Freien Sicherheitsabstand zu Gebäuden und elektrischen Freileitungen einhalten. Im städtischen Bereich am besten den nächsten Hauseingang oder eine Hauseinfahrt aufsuchen.
Nach einem Erdbeben
Verletzte versorgen.
Schäden feststellen. Bei größeren Schäden Strom abschalten und Haupthähne von Gas und Wasser schließen.
Gebäude verlassen (Aufzüge nicht benützen). Notgepäck mitnehmen. Vorsicht vor herunterfallenden Dachziegeln und Glasscheiben.
Draußen Sicherheitsabstand zu Gebäuden einhalten (Gefahr von Nachbeben).
Batterieradio einschalten und behördliche Anordnungen beachten.
Peter Kimeswenger