Zu einem Feuerwehreinsatz kam es Samstagfrüh beim Dietrichsteiner See in der Stadtgemeinde Feldkirchen. Eine 65-jährige Frau - sie stammt aus dem Bezirk Feldkirchen - betrat laut Polizeibericht gegen 7.20 Uhr alleine die gefrorene, aber dünne Eisfläche. Kurz darauf stürzte sie in das kalte Wasser. Die Frau konnte sich noch am Eis festhalten. Es gelang ihr aber nicht, sich aus eigener Kraft in Sicherheit zu bringen. Ihr Mann verständigte in der Folge die Rettungskräfte.
Mit Leiter vorgetastet
Einsatzkräfte konnten die Frau rund 20 Meter vom Ufer des Fisch- und Löschwasserteiches entfernt lokalisieren, schreibt die Freiwillige Feuerwehr Feldkirchen in ihrem Einsatzbericht. „Im Feuerwehrwagen haben wir Rettungsleinen und Sicherheitsgurte hergerichtet“, sagt Feuerwehrmann Alexander Nusser, der zusammen mit vier weiteren Kameraden am Einsatzort eintraf. Polizei und Rettung waren zu jenem Zeitpunkt bereits vor Ort. Nach Erkundung der Lage näherte sich Nusser mit einer Steckleiter der Frau. Mithilfe dieser Leiter werde das Körpergewicht auf der Eisfläche verteilt, ein Einbrechen verhindert, erklärt Nusser.
Der Feuerwehrmann sprach die Feldkirchnerin an, doch sie habe nicht geantwortet. Die stark unterkühlte Frau sei auch nicht in der Lage gewesen, die Leiter zu ergreifen. „Ich habe sie bei den Händen erwischt. Die Kameraden haben mich dann mit der Rettungsleine an Land gezogen“, schildert Nusser. Er könne nicht einschätzen, ob die Frau im Teich stehen konnte. Der Dietrichsteiner See sei zwischen einem und drei Metern tief.
Die 65-Jährige wurde in der Folge vom Notarzt erstversorgt und von der Rettung in das Klinikum Klagenfurt eingeliefert. Bislang ist unklar, warum die Feldkirchnerin die dünne Eisfläche betreten hatte.
Appell an Bevölkerung
Alarmiert wurden neben den Freiwilligen Feuerwehren Feldkirchen, Tschwarzen und Waiern auch Einsatztaucher der Berufsfeuerwehr Klagenfurt sowie die Wasserrettung. Wolfgang Germ, Pressesprecher der Berufsfeuerwehr Klagenfurt, appelliert an die Bevölkerung, Eisflächen derzeit nicht zu betreten, denn die Einbruchgefahr sei aufgrund der dünnen Eisschicht und der milden Temperaturen extrem groß, zudem sei das Wasser sehr kalt.
Dieser Einsatz habe gezeigt, wie wichtig das Trainieren verschiedener Szenarien ist. Einmal im Jahr werde bei der Feuerwehr Feldkirchen so ein Einsatz geübt.