Die ARA Flugrettung ist im Jahr 2023 mit ihren zwei Notarzthubschraubern in Kärnten zu 1276 Einsätzen abgehoben. Das bedeutet gegenüber dem Vorjahr ein Minus von 108 Einsätzen, etwa acht Prozent. „Dieser leichte Rückgang bei den Alarmierungen ist unter anderem den zahlreichen Wetterkapriolen im letzten Jahr zuzuschreiben“, bilanziert ARA-Geschäftsführer Thomas Jank.

Einen weiteren Grund nennt Flugbetriebsleiter Herbert Graf: „Einzelne Einsätze dauern immer länger. Mittlerweile werden wir aus anderen Bundesländern und dem Ausland angefordert. Im Jahr 2023 stand der in Fresach stationierte Notarzthubschrauber RK-1 gleich mehrfach im süddeutschen Alpenraum im Einsatz und das dauert meist mehrere Stunden.“ Gründe dafür seien laut Graf die Ausweitung der Dienstzeiten bis weit in die Nacht und die Möglichkeit der Windenbergung bei Dunkelheit.

Windenbergung bei Nacht

Als einziges ziviles Flugrettungsunternehmen in Österreich darf die ARA Flugrettung die Rettungswinde auch bei nächtlichen Bergungen zum Einsatz bringen. Ein extremer Vorteil im alpinen Gelände für den Verunfallten und die bodengebundenen Einsatzkräfte. Denn Einsatzdauer und Risiko für die Bergretter werden stark minimiert. „Das spricht sich natürlich herum. Kürzlich wurden wir gleich zwei Mal zum Watzmann nach Bayern beordert, um Menschen via Rettungswinde bei Nacht aus alpinen Notlagen zu retten“, so Graf.

Die meisten Einsätze im Jahr 2023 bei der ARA Flugrettung wurden in Folge von internistischen Notfällen absolviert (rund 30 Prozent). Auf Platz zwei im Einsatzranking: Alpine Sport- und Freizeitunfälle (rund 29 Prozent), gefolgt von neurologischen Notfällen (rund 13 Prozent).

An allen Stationen wird mit einer Vierpersonen-Crew (Pilot, Windenoperator, Flugretter, Notarzt) geflogen, die bei Bedarf um weitere Spezialkräfte (Bergretter, Fachärzte, Intensivpfleger, Hundeführer bei Lawineneinsätzen…) ergänzt werden kann.

Die ARA Flugrettung wurde 2001 gegründet. Das Unternehmen, das mit dem Kärntner Roten Kreuz kooperiert, gehört zur DRF Luftrettungs-Gruppe und betreibt in Österreich mit Fresach (Kärnten), Nassfeld (Kärnten) und Reutte (Tirol) drei Stationen.