Gleich zwei Rodelunfälle endeten am Donnerstag auf dem Dobratsch mit Verletzungen. Eine 52-Jährige und eine 40-Jährige mussten von der Bergrettung geborgen werden. Eine Häufung, die nicht ganz zufällig auftritt. Rodeln liegt in den heurigen Weihnachtsferien hoch im Trend. Aufgrund des Schneemangels, was unter anderem die Möglichkeit, Skitouren zu gehen, stark einschränkt, steigen viele auf Schlitten und Co um. Gleichzeitig sind die Hänge und Wege für Rodler derzeit gefährlicher als sonst um diese Zeit, weiß Arnulf Müller, Ortsstellenleiter der Villacher Bergrettung: „Je länger es keinen Neuschnee gibt, desto härter und eisiger wird der Untergrund.“ Auch Sturzräume und Ausweichmöglichkeiten werden weniger. „Wenn auf der Seite schon die Steine rausschauen, sollte man es lieber lassen oder sehr vorausschauend rodeln“, erklärt der Bergretter. „Es gilt dasselbe wie auf den Skipisten: „Wehe dem, der über den Rand gerät.“

Arnulf Müller, Ortsstellenleiter der Bergrettung Villach
Arnulf Müller, Ortsstellenleiter der Bergrettung Villach © Kk/privat

Zudem wird das Rodeln oft unterschätzt. „Viele denken sich: ,Es ist ja nur Rodeln.‘ Dabei spielen Fitness und Erfahrung eine große Rolle“, so Müller. Ein Helm könne gerade bei höheren Geschwindigkeiten sinnvoll sein. „Wichtig ist es, das Gesamtbild im Auge zu behalten und immer wieder die Geschwindigkeit zu reduzieren oder ganz anzuhalten“, erklärt der Bergretter. Dabei betont er, dass die wenigsten Leute tatsächlich fahrlässig handeln und andere gefährden.

Appell an Bergbesucher

Müller appelliert an die vielen Besucher des Dobratsch, den Berg ernst zu nehmen. Oft hören die Bergretter, man gehe ja „nur einmal schnell auf den Dobratsch und wäre gleich wieder unten“. Die Höhe und die zeitweise starken Winde werden dabei häufig unterschätzt. Das spiegle sich auch in mangelhafter Ausrüstung wider. „Auch auf dem Dobratsch muss man schnell einmal eine Stunde auf Rettung warten. Wenn dann auch noch der Wind weht, wird es sehr schnell sehr kalt, also unbedingt warme Kleidung mitnehmen“, rät der Ortsstellenleiter eindringlich.