Sie sind die einzigen Schulen, die über Weihnachten offen und Hochbetrieb haben: Skischulen haben aber bereits im Vorfeld mit dem Problem illegaler Skilehrer zu kämpfen. Diese verfügen über kein Zertifikat oder sind nicht gemeldet, aber sie plagen sich mit ihren ausländischen Reisegruppen die Pisten hinunter und machen heimischen Skilehrern Konkurrenz.

Dabei ist alles gesetzlich geregelt. Skilehrer aus dem EU-Ausland, die die erforderliche Ausbildung von internationalem Standard haben, dürfen ihre Schützlinge zweimal pro Winter jeweils 14 Tage lang schulen. Dafür ist im Vorfeld eine Anmeldung beim Land Kärnten erforderlich, das die nötige Bewilligung ausstellt. In den vergangenen Jahren und auch heuer ist festzustellen, dass immer mehr ausländische Reisebüros Skiunterricht anbieten. „Die Touristen wollen in ihrer Sprache unterrichtet werden. Es sind nicht alle Reisebüros und ausländischen Skilehrer schwarze Schafe, aber ich weiß, dass sich nicht jeder Skilehrer ordnungsgemäß anmeldet“, sagt Markus Reicher, Chef der Kärntner Skilehrer und Obmann des Skischulverbandes.

Markus Reicher, Skilehrer der Skischule Wulschnig in St. Oswald
Markus Reicher, Skilehrer der Skischule Wulschnig in St. Oswald © KLZ/Helmuth Weichselbraun

Die heimischen Skischulen bekommen das zu spüren. „Wir hatten zuletzt mehr Skischulabsolventen und so mancher Skilehrer ruft an, ob wir noch einen Platz hätten“, würde Christoph Brandstätter, Geschäftsführer der Skischule Gerlitzen, die Touristen gerne mit Kärntner Skilehrern bedienen. Man wisse nicht, was die Konkurrenz aus dem Ausland verlange, billiger als eine Skischule seien sie aber jedenfalls, erzählt er. Und die schwarzen Schafe seien schwer identifizierbar: „Sie tragen neutrale Skianzüge. Und ob ein Papa mit seinen Kindern fährt, oder ein Lehrer, erkennt man ja nicht. Erst wenn einer an aufeinanderfolgenden Tagen mit unterschiedlichen Schülern fährt, fällt es auf.“

Erst kürzlich hat Brandstätter einen „Illegalen“ aufgeklatscht. „Zwei Gäste haben beim Skiausleihen erzählt, dass sie sich mit einem Skilehrer treffen würden, mit dem sie im Internet Kontakt aufgenommen hatten“, so Brandstätter. Er stellte den „Skilehrer“ zur Rede. Dieser war nur Anwärter, hatte keine Konzession. Es gibt durchaus eine Handhabe gegen diese Personen, denn Kärnten hat zwei Aufsichtsorgane, die nach Tipps von Skischulen zu Kontrollen ausschwärmen. „Wir suchen im Skigebiet die fragliche Person, führen Einvernahmen durch und wenn sich der Verdacht erhärtet und nicht die nötigen Anmeldungen vorliegen, gibt es eine Anzeige bei der Behörde“, erzählt ein „Pistenpolizist“, der nicht namentlich genannt werden will. Im Wiederholungsfall setzt es Strafen bis zu 10.000 Euro.

Polizei muss einschreiten

In Bad Kleinkirchheim beispielsweise wurde ein Skilehrer geschnappt, der die ganze Saison ohne Bewilligung für ein Reisebüro tätig war, am Katschberg wurden zehn Skilehrer angezeigt. „Es ist manchmal schwer zu überprüfen, ob es sich überhaupt um Skilehrer handelt. Dann kommt die sprachliche Barriere hinzu. Aber wir schnappen schon manche Illegale“, erzählt der Kontrollor. Eine Episode ist ihm in Erinnerung geblieben: „In Kleinkirchheim hat mir so ein Skilehrer ohne Bewilligung gesagt, ich kann ihm den Buckel runterrutschen. Ich bin dann auf die Polizeiinspektion und die Polizisten haben ihn vorgeladen. Zwei, drei Anzeigen hat er kassiert, inzwischen meldet er sich ordnungsgemäß beim Land an.“