In den geistlichen Krankenanstalten Kärntens wird heuer keine Weihnachtsruhe einkehren, im Gegenteil: Die rund 1000 Mitarbeiter am Elisabethinen-Krankenhaus in Klagenfurt, am Krankenhaus (KH) der Barmherzigen Brüder in St. Veit, am KH de La Tour in Treffen und am KH Waiern stimmen sich mit Betriebsversammlungen für Kampfmaßnahmen ein, weil bislang kein neuer Kollektivvertrag abgeschlossen wurde.

Seit Wochen ringen Arbeitgeber und Arbeitnehmer um Verbesserungen des 30 Jahre alten Rahmenrechts. Während den Beschäftigten in den Landesspitälern bereits Besserstellungen zugesagt bzw. in Aussicht gestellt wurden, setzten die Mitarbeiter der geistlichen Spitäler ihre Hoffnungen in die vierte Verhandlungsrunde am Mittwoch dieser Woche und in einen modernen, zukunftsorientierten Kollektivvertrag mit Wirkung am 1. Jänner 2024. „In der angespannten Atmosphäre gab es Annäherungen, aber in diesem Tempo ist ein neuer Vertrag auch 2025 nicht fertig“, sagt Theres Marschnig, Fachbereichssprecherin der Gewerkschaft Vida.

Angleichung an Kabeg

Primär geht es in den fünf Punkten Lohnplus, mehr Urlaubstage, Anrechnung von Vordienstzeiten, bezahlte Mittagspause und Anrechnung von Umziehzeiten um eine Angleichung an die Kabeg. „Dass es zu unserem seit über vier Monaten vorliegenden umfangreichen Forderungspaket nur einige wenige unverbindliche Absichtserklärungen der Arbeitgeberseite gibt, ist mehr als bedauerlich“, meint Bernhard Dippold, ärztlicher Betriebsrat der Elisabethinen und Verhandlungssprecher der Ärztekammer. Die Belegschaft hat ihre Unzufriedenheit in den Spitälern bereits im Rahmen einer Umfrage und bei Betriebsversammlungen zum Ausdruck gebracht. In Betriebsversammlungen in allen geistlichen Häusern am 18. Jänner 2024 werde nun geklärt, zu welchen Kampfmaßnahmen die Belegschaft bereit sei, so Marschnig.

„Sind konstruktiv unterwegs“

Die Arbeitgeberseite betont, dass es bereits Schritt für Schritt zu Annäherungen gekommen sei. „Wir sind optimistisch, dass wir mit der Gewerkschaft einen Abschluss finden werden“, erklärt etwa Diakonie-Pressesprecher Hansjörg Szepannek. „Wir sind konstruktiv unterwegs, auch gegen Betriebsversammlungen spricht nichts. Wir hätten nur die Bitte, dass sie eher zu Zeiten stattfinden, in denen die Krankenhausroutine nicht voll im Laufen ist.“