Die Zahl der Covid-Infektionen steigt weiter. In der Vorwoche waren laut Österreichischer Gesundheitskasse 1837 Menschen in Kärnten mit Corona krankgemeldet. Weiter nicht gelöst ist der Engpass beim Corona-Medikament Paxlovid. „Ich habe am Montag bei zehn Apotheken nachgefragt und nirgends etwas bekommen. Ich weiß nicht, wie es im mittlerweile schon dritten Coronajahr so einen Mangel geben kann“, ärgert sich eine Frau aus Villach-Land, deren Mann trotz dreifacher Impfung Symptome wie Fieber und starken Husten hat. Wann das Medikament wieder verfügbar sein sollte, habe man ihr nicht sagen können. Die Frau hat auch knapp eine Stunde ohne Auskunft in der Warteschleife des Gesundheitsministeriums verbracht. Empfohlen wird, Paxlovid innerhalb von fünf Tagen nach Auftreten der ersten Symptome einzunehmen. Für viele Kärntnerinnen und Kärntner ist sich das nicht mehr ausgegangen bzw. wird es sich nicht mehr ausgehen.

Bei der Apothekerkammer sieht man Versäumnisse des Bundes als ursprüngliche Ursache für die aktuelle Misere. Es seien schlicht zu geringe Mengen bestellt worden. „Es ist aber natürlich auch schwer, so etwas genau zu kalkulieren. Man wusste ja nicht, wie stark die Welle sein wird“, schränkt Präsident Hans Bachitsch ein. Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) wiederum sieht das Problem bei den Apotheken. Man habe 123.000 Dosen für die öffentlichen Apotheken beschafft, erst 77.000 davon seien abgerechnet worden. Rauch habe bislang keine Erklärung dafür erhalten, wo die restlichen Packungen geblieben seien, teilte er am Montag mit.

Durch eine Umverteilung zwischen den Bundesländern sollen neue Vorräte nach Kärnten kommen. „Das ist gerade im Laufen. In den nächsten Tagen sollte sich alles wieder einpendeln“, ist Bachitsch zuversichtlich. In Klagenfurt und Villach werde es aufgrund der besseren Lieferketten schneller gehen, in den Landapotheken etwas langsamer. Zudem sei die Lage in Kärnten derzeit so, dass der Großteil der Erkrankungen harmlos verlaufe.