Am Montag fand die erste Verhandlungsrunde zwischen Gewerkschaft „younion“ und dem Kärntner Gemeindebund statt. Nach zwei Stunden wurden die Verhandlungen allerdings ohne Ergebnis unterbrochen. „Das Land Kärnten lässt die Gemeinden bei den Budgetgesprächen absolut im Stich, weshalb es heute zu keiner Einigung betreffend der Übernahme des Bundesabschlusses gekommen ist“, zeigt sich „younion“-Landesvorsitzender Hannes Mattersdorfer enttäuscht.
Abgang beträgt rund 170 Millionen
Beim heutigen Gespräch wurde seitens des Gemeindebundes die triste finanzielle Lage der Kärntner Gemeinden auf den Tisch gelegt. „Nicht nur das, wir bekamen auch erschütternde Prognosen hinsichtlich der finanziellen Zukunft der Gemeinden und Verbände“, sagt Mattersdorfer. Demnach wird ein Abgang in den Gemeinden (ohne die Magistrate) für das Jahr 2024 von rund 170 Millionen Euro prognostiziert. „Wenn diese Prognosen zutreffen, werden Gemeinden zukünftig die Daseinsvorsore (Pflege, Soziales, Kinderbetreuung und Infrastruktur) nicht mehr bewerkstelligen können. Die Gemeinden befinden sich auf einen katastrophalen finanziellen Crashkurs, welchen auch die Bürgerinnen und Bürger bald spüren werden“, so Mattersdorfer weiter.
„Das Land Kärnten reagiert nicht auf die dramatische Lage der Gemeinden, welche laut Gemeindebund Mitte 2024 zahlungsunfähig sind. Nicht nur die Daseinsvorsorge steht am Spiel, es werden in dieser Situation auch die Gehälter und Löhne der Beschäftigten nicht mehr zu stemmen sein“, betont Mattersdorfer.
Demonstration am 13. Dezember
Um das Land Kärnten wachzurütteln und die dramatische Lage zu signalisieren, wird es am 13. Dezember eine Demonstration der Gewerkschaft vor der Kärntner Landesregierung geben. „Anstatt den Beschäftigten in den Kärntner Gemeinden und Verbänden eine faire Entlohnung für ihre Arbeit zu ermöglichen, werden sie nun in Existenzängste getrieben“, so Mattersdorfer. Die Gewerkschaft „younion“ fordert weiterhin mindestens die Übernahme des Bundesabschlusses und die Sicherstellung der zukünftigen Gehaltsabschlüsse. In allen anderen Bundesländern wurde der Bundesabschluss bereits übernommen.