Der Beginn der Ski- und Wintersaison wird von einem tragischen Vorfall überschattet: Sonntag gegen 13 Uhr ist es im Bereich des Mölltaler Gletschers zu einem Lawinenabgang gekommen. Der Notarzthubschrauber RK-1 der ARA Flugrettung, der Polizeihubschrauber Libelle und der ÖAMTC-Hubschrauber standen im Einsatz. Ein Skifahrer wurde abseits der Piste von einer Lawine erfasst und verschüttet.
Der 51-jährige Mann aus Tschechien konnte zwar aus den Schneemassen befreit werden, Wiederbelebungsversuche blieben aber erfolglos. Der Betroffene verstarb. Das bestätigt die Bergrettung am späten Nachmittag der Kleinen Zeitung.
„Der Mann war im Variantenbereich unterwegs. Er dürfte das Schneebrett auf 2700 Metern Seehöhe selbst losgetreten haben“, sagt Alpinpolizist Horst Wohlgemuth. Zeugen haben den Lawinenabgang beobachtet, sie gruben den Mann aus und begannen bis zum Eintreffen der Rettungskräfte mit Reanimationsmaßnahmen. „Es gab eine gut funktionierende Rettungskette. Der Skifahrer hatte ein Lawinen-Suchgerät dabei. Eine Skispitze ragte aus dem Schnee. Er konnte recht rasch gefunden werden.“ Trotzdem überlebte er nicht. „Die Lawine war 150 Meter breit und 300 Meter lang.“ Es war also eine relativ große Lawine, die den Mann mitgerissen hat.
Zweiter Verschütteter?
Zunächst war auch nach einem möglichen zweiten Verschütteten gesucht worden. Denn in der Erstmeldung an die Einsatzkräfte hatte es geheißen, es sei nicht auszuschließen, dass es ein zweites Opfer gibt. „Wir haben bis 17 Uhr gesucht. Aber, weil keine Abhängigkeitsmeldung und keine Anzeige vorlag, haben wir die Suche bei Einbruch der Dunkelheit abgebrochen“, sagt Heimo Schall, Leiter der Bergrettung Fragant.
Freies Gelände
Das Lawinenopfer war laut Schall nicht auf der gesicherten Piste des Skigebietes Mölltaler Gletscher unterwegs, sondern außerhalb im freien Gelände. Und das, obwohl laut Lawinenwarndienst große Lawinengefahr bestand.
Alpinpolizist Wohlgemuth warnt ganz generell: „Es herrschte starker Wind und Lawinenwarnstufe 4. Da hat man außerhalb der gesicherten Piste eigentlich nichts verloren.“
36 Bergretter standen im Einsatz, auch sechs Lawinensuchhunde, die Alpinpolizei und drei Hubschrauber waren vor Ort.