„Viele Patientinnen und Patienten in Kärnten erleben derzeit, dass ein Versprechen der Gesundheitspolitik in der Realität leider nicht so erfüllt wird wie angepriesen. Die groß angekündigte und wichtige Grippeimpfung zum reduzierten Preis von 7 Euro (Öffentliches Impfprogramm Influenza) bei Hausärztinnen und Hausärzten scheitert derzeit daran, dass die Ordinationen trotz dringender Nachfragen die nötigen Impfstoffe nicht geliefert bekommen. Das ist ein unhaltbarer Zustand“, schreibt der Präsident der Kärntner Ärztekammer, Markus Opriessnig, am Freitag in einer Presseaussendung.

Opriessnig appelliert in dem Schreiben an Gesundheitsministerium und Krankenkassen, diese Mangelsituation so rasch wie möglich zu beenden. Denn gerade jetzt ist es wichtig, die Influenzaimpfung als Vorsorge zur Verhinderung von schweren Verläufen im kommenden Winter durchzuführen. „Für alle vorsorgebewussten Patienten muss daher die kostengünstige Immunisierung zur Verfügung stehen, zumal dies auch öffentlich zugesagt worden ist. Wie soll man es erklären, wenn Ärztinnen und Ärzte auf Nachfrage die Auskunft erhalten, dass die Kontingente für Impfstoffe, vor allem die für Senioren (Fluad Tetra), erschöpft und daher vorerst nicht mehr lieferbar wären“, kritisiert der Ärztekammerpräsident. Engpässe gibt es auch bei den speziellen Impfstoffen für Kinder, die nasal verabreicht werden.

Ärztekammerpräsident Markus Opriessnig kritisiert Mangelzustand bei Impfstoffen gegen Grippe
Ärztekammerpräsident Markus Opriessnig kritisiert Mangelzustand bei Impfstoffen gegen Grippe © (c) Thomas Hude

Nur mit Mehrkosten erhältlich

„Vollends gefrotzelt fühlen sich Patienten, wenn sie gleichzeitig erfahren, dass es zwar keinen Impfstoff für die öffentliche kostengünstige Impfaktion bei Hausärzten gibt, wohl aber wenn man sie privat kaufen will. Freilich mit höheren Kosten“, so Opriessnig. „In einem solidarischen sachleistungsbezogenen Gesundheitssystem ist es abzulehnen, wenn für eine öffentliche kostengünstige Vorsorge-Aktion zu wenige Impfstoffe zur Verfügung stehen, sodass die leer ausgehenden Patienten für Impfserum und Impfstich privat zahlen müssen“, stellt Opriessnig abschließend fest.