Bei der Generalversammlung der Gemeinschaft der Kärntner Slowenen und Sloweninnen am Samstag in Globasnitz/Globasnica wurde eine Resolution für eine Reform der Minderheiten-Schulgesetzgebung einstimmig beschlossen. Dabei geht es unter anderem um eine gesetzliche Festschreibung der zweisprachigen Elementarpädagogik, um die Erhaltung und den Ausbau kleiner zweisprachiger Volksschulen sowie um eine Novelle des Privatschulgesetzes zur Bereitstellung von Bildungsangeboten außerhalb des autochthonen Minderheitengebietes.

Das bestehende Minderheiten-Schulgesetz für Kärnten stammt in seinem Kern aus dem Jahr 1958 - eine Reform sei daher dringend notwendig, wie die Gemeinschaft der Kärntner Slowenen und Sloweninnen (SKS) in einer Aussendung am Sonntag festhält. Mit ihren Forderungen schließt sie sich dem im Volksgruppenbeirat Mitte Oktober beschlossenen Forderungskatalog an. Darin wurde Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP) aufgerufen, sich für eine entsprechende zeitnahe Novellierung des Minderheiten-Schulgesetzes für Kärnten einzusetzen und eine Arbeitsgruppe, in welche Vertreter der slowenischen Volksgruppe einbezogen werden, einzuberufen.

Verankerung im Bundesgesetz

Gewünscht wurde die Ausweitung des Minderheiten-Schulgesetzes für Kärnten auf den Bereich der Vorschulerziehung und Elementarpädagogik. Die Grundprinzipien sollten im Bundesgesetz verankert werden und die nähere Ausgestaltung im Bereich der Zuständigkeit des Landes geregelt sein, wurde in der Resolution festgehalten. Zur Erfüllung des Anspruches sollten auch anerkannte private Einrichtungen herangezogen und finanziell gleichbehandelt werden können.

In vielen Schultypen werde Slowenisch nicht angeboten oder durch eine zu hoch vorgeschriebene Mindestanzahl erschwert. Die bestehende zwei- und mehrsprachige Bildung müsse über alle Bildungsstufen hinweg optimiert bzw. Angebote auch außerhalb des autochthonen Siedlungsgebietes nachhaltig geschaffen werden, heißt es. „In der heutigen Zeit macht es wenig Sinn, diese Angebote territorial zu beschränken. Der rege wirtschaftliche Austausch mit den Nachbarländern hilft den Menschen und der Wirtschaft, wenn sprachkompetente Arbeitnehmer vorhanden sind“, hält Obmann Bernard Sadovnik fest, der bei der Generalversammlung in seiner Funktion bestätigt wurde. Weiters wurden Zalka Kuchling und Nadja Polzer als Obmann-Stellvertreterinnen einstimmig bestätigt. Eine weitere Forderung der Generalversammlung ist, dass die entsprechenden Pädagoginnen und Pädagogen in ausreichender Zahl ausgebildet und die zweisprachige Ausbildung für ElementarpädagogInnen gewährleistet werden. 

Am Ende der Generalversammlung wurden die Anerkennungsurkunden der SKS an verdienstvolle Persönlichkeiten überreicht. Geehrt wurden: posthum Lado Hajnžič, Paul Apovnik, Reginald Vospernik, Josef Habernik und Roswitha Vospernik.