In einem Gasthaus in Klagenfurt kam es am vergangenen Donnerstag zu wilden Szenen. Ein Mann wurde schwer verletzt. Personenspürhündin „Oana“ ist es zu verdanken, dass nicht noch mehr passiert ist.

Aber der Reihe nach: Gegen 21 Uhr klopfte ein 33-jähriger, alkoholisierter Mann aus dem Burgenland an der Zimmertüre eines 43-jährigen Polen. Was er dort wollte, ist laut Polizei noch unklar. Beide Männer sind Arbeiter und waren im selben Gasthaus untergebracht. Fest steht, dass der 43-jährige Pole die Türe öffnete und ausrastete. Laut Polizei begann der Pole auf den Burgenländer „einzutreten und ihn mit einem Stanleymesser zu verletzen“. Der betrunkene Burgenländer wurde schwer verwundet. „Im Schock ist er dann davongerannt. Er hatte lebensgefährliche Schnittwunden und war nicht auffindbar“, sagt Polizist Egon Muggi.

Große Suche

Aufgrund der schweren Verletzungen wurde umgehend eine Fahndung eingeleitet. Mehrere Polizeistreifen suchten nach dem Verletzten. „Das Opfer hätte verbluten können“, sagt Muggi.

Um den Mann so schnell wie möglich aufzuspüren, wurde die holländische Schäferhündin „Oana“ geholt. „Es war ihr erster Einsatz“, sagt Polizist Muggi, der Landesausbilder für Diensthunde ist. „‚Oana‘ ist die erste Personenspürhündin der Kärntner Polizei.“ Erst vor einem Monat schloss sie gemeinsam mit ihrer Polizeidiensthundeführerin Christina die Abschlussprüfung im Spezialbereich „Personenspürhundesuche“ ab. „Das Besondere an ‚Oana‘ ist, dass sie unter schwierigsten Bedingungen, im Stadtbereich, dort, wo es Millionen anderer Gerüche gibt, arbeiten kann“, erklärt Muggi. Die Polizisten ließen „Oana“ an einem Kleidungsstück des Verletzten schnuppern. „Aufgrund dieses Geruchsträgers können Personenspürhunde wie ‚Oana‘ unterschiedliche menschliche Gerüche voneinander unterscheiden und so einen bestimmten Menschen aufspüren. Und zwar nicht nur im Wald oder auf der Wiese, sondern auch zwischen Häusern und belebten Straßen und auf Asphalt. Das ist besonders herausfordernd“, erklärt Muggi.

Versteckt

Was viele Einsatzkräfte samt Drohne am Donnerstag nicht geschafft haben, schaffte „Oana“ schließlich. „Sie fand den verletzten Mann etwa 30 Minuten. Er hatte sich einige Hundert Meter vom Gasthaus entfernt, in einem Garten versteckt. Er hatte gleich mehrere lebensgefährliche Schnittwunden und drohte zu verbluten“, schildert Muggi.

„Oana“ hatte es innerhalb kürzester Zeit geschafft, die Fährte des verletzten Mannes aufzunehmen. Er wurde ins Krankenhaus gebracht und medizinisch versorgt. Die Hintergründe der Tat werden noch geklärt. Polizeisprecherin Lisa Sandrieser sagt: „Die Ermittlungen sind noch nicht abgeschlossen. Wir sind gerade dabei, weitere Zeugen einzuvernehmen.“

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