Gerichtssaal statt Theke: Ein bekannter Villacher Wirt (49) musste sich am Mittwoch am Landesgericht Klagenfurt verantworten. Ihm und drei weiteren Angeklagten (alle 32 Jahre alt) wird unter anderem „Suchtgifthandel im Rahmen einer kriminellen Vereinigung“ vorgeworfen. Die Angeklagten waren geständig und wurden laut ORF Kärnten zu Strafen zwischen zehn Monaten und drei Jahren verurteilt. Die Urteile sind nicht rechtskräftig.
Die vier Männer sollen rund 1,6 Kilogramm Kokain im Wert von rund 160.000 Euro verkauft haben. Im, mittlerweile geschlossenen, Lokal des 49-Jährigen wurde das Kokain verkauft. Zeugen sagten gegenüber den Ermittlern aus, dass sie häufig „zahlreiche Kurzbesuche“ wahrgenommen haben. „An den Wochenenden sind zehn Personen direkt in die Küche zum Erstangeklagten gegangen und haben sie nach kurzer Zeit wieder verlassen.“
Mehrere Hausdurchsuchungen
Aufgeflogen ist der Drogenhändlerring durch eine anonyme Anzeige im Vorjahr. Ein Jahr lange haben Beamte des Stadtpolizeikommandos Villach ermittelt, ehe sie im April im Auftrag der Staatsanwaltschaft Klagenfurt zuschlugen: Mehrere Wohnungen und das Lokal wurden unter die Lupe genommen. Die „Beute“ der Ermittler war beachtlich: Sie konnten mehrere hundert Gramm Kokain sowie weitere Drogen (Heroin, Ecstasy-Tabletten, Cannabiskraut, Crystal Meth), Festplatten, Handys, Verpackungsmaterial, Streckmittel und eine Suchtgift-Waage sicherstellen.
Mit den Einnahmen aus dem Drogenhandel sollen sich die Angeklagten Luxusuhren und Goldmünzen im Gesamtwert von rund 150.000 Euro gekauft haben. Auch ein teurer Sportwagen wurde aus dem Verkehr gezogen, da der Verdacht besteht, dass dieser durch den illegalen Verkauf von Suchtmitteln finanziert wurde.