Die „Täterinnen und Täter“ sind unter uns, der „Tatort“ ist die Restmülltonne. 25 Kilogramm noch verwertbare Lebensmittel werden pro Jahr und pro Kopf in Kärnten weggeworfen. In ganz Österreich sind das 229.000 Tonnen an vermeidbarem Müll, im europäischen Raum sind es 88 Millionen Tonnen. Dies schadet nicht nur Klima und Umwelt, sondern auch der eigenen Brieftasche. Um dieser Lebensmittelverschwendung den Kampf anzusagen, haben die Abfallwirtschaftsverbände Kärnten gemeinsam mit der Umweltabteilung des Landes eine Kampagne ins Leben gerufen.
Mit Plakaten, Radio- und TV-Spots soll neues Bewusstsein bei der Bevölkerung geschaffen werden. Denn diese Vergeudung genießbarer Lebensmittel ist vielen Menschen gar nicht bewusst. Das Thema „Lebensmittel im Hausmüll“ gehe weit über die abfallwirtschaftliche Thematik hinaus. „Es geht um Ressourcenschonung, Nachhaltigkeit, Klimaschutz und um die ethische Komponente: Lebensmittel sind kostbar“, fasst Günther Albel (SPÖ), Bürgermeister von Villach und Vorsitzender des Abfallwirtschaftsverbandes, zusammen.
Falsche Mülltrennung
Die schwarze Restmülltonne wird in Kärnten übrigens nur zu etwa einem Drittel „richtig“ befüllt. „34 Prozent sind Lebensmittel und biogene Abfälle, 21 Prozent Verpackungsmaterial und 10 Prozent Altstoffe, wie zum Beispiel Batterien. Alles davon gehört nicht in den Restmüll“, so Albel.
Mit dem richtigen Umgang mit Lebensmitteln ließe sich auch bares Geld sparen. „400 Euro jährlich könnten pro Haushalt eingespart werden, wenn keine noch verwendbaren Lebensmittel weggeschmissen werden würden“, sagt Sara Schaar (SPÖ), Landesrätin für Umwelt und Naturschutz. „Grübeln statt Kübeln“ lautet aus diesen Gründen das Motto der Kampagne. „Verlassen wir uns mehr auf unsere Sinne. Augen, Nase und Zunge können dabei helfen, wertvolle Lebensmittel vor der Tonne zu retten“, so der Ratschlag von Klagenfurts Stadträtin Sandra Wassermann (FPÖ).