Kurz nach ihrer Wiederansiedelung in Italien zog es die sechsjährige Luchs-Dame „Sofia“ nach Kärnten. Rund ein halbes Jahr später, im Sommer dieses Jahres, wurde die Luchsin tot aufgefunden. Sie wurde das Opfer eines Wilderers. Seither ermittelte die Polizei. Der Kadaver des Tieres wurde in seinem Revier zwischen Villach, Bad Kleinkirchheim und Feistritz gefunden.
Das Senderhalsband der Luchsin hatte im August kein Lebenszeichen mehr übermittelt. Inzwischen wurden die Daten des Senders ausgewertet, Ort und Uhrzeit der Tötung sind bekannt, ebenso konnten bei einer gerichtsmedizinischen Untersuchung Geschosspartikel aus einem Jagdgewehr festgestellt werden. Inzwischen geht die Polizei von einem Täter aus Jägerkreisen aus. Die Waffe alleine sei noch nicht der ausschlaggebende Grund dafür, sagt Wolfgang Begusch von der Polizeiinspektion Arnoldstein.
„Man muss Kenntnisse haben“
„Langwaffen können natürlich nicht nur von Jägern besessen werden, aber aufgrund unserer Kriminaldienstarbeit gehen wir von jemanden aus Jägerkreisen aus.“ Denn man begegne in der Regel nicht „einfach so beim Herumspazieren“ einem Luchs in unseren Wäldern. „Man muss sich in dem Metier auskennen, muss Jagdkenntnisse haben. Das sind ja auch scheue Tiere“, so Begusch. Weitere Details könne man aus ermittlungstechnischen Gründen nicht bekannt geben, es seien jedoch auch Handys sichergestellt worden.
Sofia habe eine wichtige Aufgabe gehabt. „Sie wurde Ende Februar im Schweizer Jura gefangen und nach kurzer Quarantäne nach Tarvis umgesiedelt. Zusammen mit weiteren vier Luchsen sollte sie die Luchspopulation in den Südostalpen stärken“, schrieb die Kärntner Jägerschaft kurz nach dem Bekanntwerden des illegalen Abschusses. Dem Schützen drohen der Entzug der Jagdkarte sowie eine Freiheitsstrafe.