Am Samstag wurde ein Mann in Rijeka nach dem Konsum von einer Glasflasche „Römerquelle Emotion“ mit Verätzungen der Speiseröhre ins Krankenhaus eingeliefert. Zeugen berichteten „24sata“, dass der Mann schrie, er könne nicht atmen, und zur Toilette rannte, wo er Blut spuckte. Jetzt gibt es zumindest in diesem Fall eine erste Gewissheit. Das Ivan-Vučetić-Zentrum für forensische Untersuchungen und Gutachten hat die Ergebnisse der Expertenuntersuchung jener Getränkeprobe veröffentlicht, nach dessen Konsum der 19-jährige Mann im Krankenhaus gelandet war.

Bei der Untersuchung des Inhalts der Flasche und des Glases, dessen Inhalt der Mann in einem Restaurant in Rijeka zu sich genommen hatte, fanden die Experten eine sehr alkalische Substanz mit einem pH-Wert von 13,6, teilte das Zentrum Donnerstagnachmittag mit und erklärte, dass aufgrund der chemischen Zusammensetzung darauf geschlossen werden könne, dass es sich um ein Reinigungsmittel und/oder um Entfettungsmittel handele. Das Opfer erlitt dadurch schwere Verletzungen und wird nach wie vor im Krankenhaus behandelt.

Alle weiteren untersuchten Flaschen aus dem Restaurant ergaben laut dem Institut keine Unregelmäßigkeiten: „Außerdem wurde bei 20 Glasflaschen desselben Getränks in der Originalverpackung festgestellt, dass sie klare Flüssigkeiten mit einem pH-Wert von 3,5 enthielten, was den pH-Werten dieser Getränkearten entspricht.“

45 Verdachtsfälle

Seit der Fall bekannt wurde, herrscht in Kroatien Panik. 45 Verdachtsfälle wurden aus Krankenhäusern im ganzen Land gemeldet. Bei den bisher untersuchten Personen habe man allerdings lediglich bei vier bestimmte Veränderungen an der Schleimhaut und im Verdauungstrakt festgestellt, teilte der kroatische Gesundheitsminister Vili Beroš mit.

„Deshalb glaube ich im Moment, dass es sich um einen Einzelfall handelt, bei dem der Patient in Rijeka der am schwersten Erkrankte und Einzige ist, der bei diesem Ereignis zu Schaden gekommen ist. Auf der Grundlage der laufenden strafrechtlichen Ermittlungen werden alle Umstände, die zum Ereignis geführt haben, ermittelt“, sagte Beroš bei einer Pressekonferenz. Nur hier sei der kausale Zusammenhang zwischen dem Konsum eines Getränks und einer chemischen Schädigung des Verdauungstrakts gegeben, ergänzte der Minister.

Polizei, Staatsanwaltschaft und Gesundheitsamt ermitteln seit Dienstag auf Hochtouren. Im ganzen Land wurden kohlensäurehaltige Produkte von Coca-Cola beschlagnahmt und zu Untersuchungen eingeschickt. Alle Produkte des Herstellers wurden aus Sicherheitsgründen aus den Regalen der Supermarktketten und aus dem Sortiment der Restaurants bis auf Weiteres verbannt. Auch Coca-Cola nahm vorsorglich alle verdächtigen Produkte vom Markt und sicherte die Zusammenarbeit mit den Behörden zu.

Getränk in Österreich nicht im Handel

„Die staatlichen Aufsichtsbehörden der Republik Kroatien haben nach Überprüfung der Römerquelle Emotion Heidelbeere-Granatapfel- und Coca-Cola Produktmuster heute offiziell bestätigt, dass die entsprechenden Produktchargen für den Verzehr sicher sind“, hieß es am späten Donnerstagnachmittag von Coca-Cola Österreich. Die spezielle Geschmacksrichtung des Römerquelle-Getränks werde nicht für den österreichischen Markt produziert und sei daher auch hierzulande auch nicht in der Gastronomie oder im Handel zu finden. „Die mit den weiteren Vorfällen in Kroatien verbundenen Chargen des Produkts Coca-Cola Regular 0,5l PET stammen nicht aus österreichischer Produktion und sind ebenfalls nicht in Österreich erhältlich.“