Es ist der vierte Tag nach Erwin Angerers Auftritt in Kappel und der Aussage als FPÖ-Chef, er wolle Gesundheitsreferentin Beate Prettner „im Landtag herprügeln“. Seit Jahren steht Prettner wie keine andere SPÖ-Politikerin, kein anderer SPÖ-Politiker im Fokus freiheitlicher Kritik wegen „verfehlter Gesundheitspolitik“. Intensiv zu debattieren, heftig zu kritisieren, das ist wesentliches Element von Demokratie. Diesmal ist Angerer entschieden zu weit gegangen. Der „Prügel“-Sager war eine üble Grenzüberschreitung. Sie kam von einem vom Steuerzahler bezahlten Politprofi. Angerer war lange Nationalratsmandatar. Jetzt ist er Chef der zweitgrößten Partei in Kärnten und hat im Landtag als Klubobmann einen gewichtigen Sitz. Man müsste sich also erwarten können, dass Angerer seine Aussagen so klar formuliert, dass im Nachhinein kein Erklärungsversuch notwendig ist, „im übertragenen Sinn“ gesprochen zu haben. Und man müsste sich nicht anhören, „dass er ungerechtfertigte Unterstellungen einstecken muss“.