Weil er im Februar den Liebhaber seiner Frau mit einem Messer lebensgefährlich verletzt haben soll, muss ein Mann am Freitag vor Gericht. Der 41-Jährige hatte seinem Opfer zwölf Messerstiche zugefügt. Nun muss er sich wegen versuchten Totschlages verantworten, teilte das Landesgericht Klagenfurt mit.
Aus Verzweiflung
Der Angeklagte hatte den Liebhaber seiner Frau (34) gegen 3 Uhr bei einem Hauseingang in Hermagor abgepasst und auf ihn eingestochen. Der 34-Jährige überlebte nur deshalb, weil er sofort intensivmedizinisch versorgt wurde. Das Motiv war Eifersucht. Das Opfer der Messerattacke hatte eine Beziehung mit der Ehefrau des Angeklagten, wie schon damals bekannt gegeben wurde. Davon geht nun auch die Staatsanwaltschaft Klagenfurt in ihrer Anklageschrift aus. Der Mann habe sich „aus Verzweiflung über die im eigenen Haus ausgelebte ehewidrige Beziehung seiner Ehegattin mit einem anderen Mann“ zu der Tat hinreißen lassen. Er habe Angst gehabt, seine Tochter und seine Ehefrau zu verlieren.
Heftige Gemütsbewegung
Laut Anklagebehörde habe der Mann versucht, den 34-Jährigen zu töten. Er habe aber „in einer allgemeinen begreiflichen heftigen Gemütsbewegung“ gehandelt. Deshalb wurde er wegen versuchten Totschlags angeklagt und nicht wegen Mordversuchs. Dem Angeklagten drohen somit fünf bis zehn Jahre Haft. Ursprünglich war sogar wegen versuchten Mordes ermittelt worden. Der Prozess wird von Richterin Michaela Sanin geleitet. Verhandelt wird vor einem Schöffensenat. Für den Angeklagten gilt die Unschuldsvermutung.