Überraschendes und ungewöhnliches (vorläufiges) Ende einer Fahndungsaktion in Kärnten: Diese hatte am vergangenen Sonntag begonnen. In einer Aussendung gab die Landespolizeidirektion (LPD) bekannt, dass einer Frau (62) bereits am 22. Juli in einem Villacher Supermarkt die Handtasche samt Kreditkarte gestohlen worden ist. Der Täter oder die Täterin verwendete die Kreditkarte des Opfers in einem Sportgeschäft zum Einkaufen und hob in einer Bankfiliale Geld ab. In beiden Fällen betrug der Schaden mehrere Hundert Euro.
Knapp drei Monate nach der Tat erließ die Staatsanwaltschaft Klagenfurt eine Anordnung, wonach das Geldinstitut, bei der das Geld behoben worden war, Fotos aus seiner Überwachungskamera freigeben musste. Auf den Fotos, so die Annahme, sei die mutmaßliche Täterin zu sehen. Die Bankfiliale sandte dann die Fotos an die Staatsanwaltschaft und diese an die LPD.
„Nicht die Täterin“
Die hat am vergangenen Sonntag die Fotos samt Meldung zum Diebstahl und Fahndungsaufruf veröffentlicht – ein „Fehler“. Am Montag mussten Polizei und Staatsanwaltschaft zurückrudern. „Die auf den Fotos abgebildete Frau ist nicht die mutmaßliche Täterin“, sagt LPD-Sprecherin Waltraud Dullnigg.
„Es tut uns wahnsinnig leid“
Es wurden Fotos von einer unbeteiligten Frau veröffentlicht. Wie konnte das passieren? „Das Geldinstitut hat der Staatsanwaltschaft falsche Fotos übermittelt. Und die sind dann zu uns gekommen“, sagt Dullnigg. „Es tut uns wahnsinnig leid für die Frau, die zu Unrecht verdächtigt worden ist.“ Diese hat sich mittlerweile bei einem Kärntner Online-Medium gemeldet und beteuert dort, „dass sie noch nie etwas Böses getan“ habe.
Die Fahndung nach dem Täter oder der Täterin geht jetzt wieder von vorne los. Und diesmal vielleicht auch mit den richtigen Fotos.