Wer weiß? Vielleicht hätten Erzherzog Ferdinand Maximilian von Österreich und Gattin Charlotte von Belgien als Bau- und Hausherren von Schloss Miramare über die Aktion nur milde gelächelt. Mehr als ein mildes Lächeln kann sich rückblickend auch der junge Gailtaler nicht abringen, der vor kurzem mit seinem Sprung von einer Brüstung des historischen Bauwerks bei Triest ins Meer für Schlagzeilen gesorgt hat. Im Gespräch mit der Kleinen Zeitung zieht der 18-Jährige, der sich auf Instagram „yung._.berry“ nennt, mit gemischten Gefühlen Bilanz.

„Ich bin schon – ganz legal – von der berühmten Brücke in Mostar gesprungen“, sagt der Schüler aus Hermagor. Er sei Sportler, in erster Linie Ski-Freestyler, und trainiere regelmäßig für seine Sprünge. „Ich weiß, was ich tue und was ich mir zutrauen kann. Wie immer habe ich mir die Situation vorher genau angeschaut und schnell gemerkt: Das schaffe ich locker.“ Auf Schloss Miramare war die Wahl des Kärntners gefallen, weil er sich gerade mit seiner Schulklasse in Triest aufhielt. Zum Aufsehen erregenden „Morgensport“ rückte er, begleitet von zwei Freunden mit Kameras, in der Freizeit aus.

Nicht gut zu sprechen ist der 18-Jährige auf den italienischen Infrastrukturminister und Vizeregierungschef Matteo Salvini. „Sie verdienen eine faire Belohnung: Identifizierung, Anzeige und eine hohe Geldstrafe“, hatte der Lega-Politiker dem Kärntner auf Instagram ausgerichtet. „Salvini hat für sein Posting einfach mein Video gestohlen und mich als Urheber nicht einmal verlinkt. Das ist frech“, findet der Schüler. Der Kärntner wundert sich außerdem über Falschmeldungen, die nach dem Vorfall in italienischen Zeitungen kursierten und, verbreitet von Nachrichtenagenturen, auch von österreichischen Medien übernommen wurden. „Mich hat seitens der Behörden niemand kontaktiert, geschweige denn 1000 Euro Strafe von mir kassiert! Ich weiß nicht, wo diese Informationen herkommen.“

Dass ein Sprung ins Meer an dieser Stelle verboten ist, habe er vorab nicht gewusst, beteuert der Gailtaler. Ein nächstes Instagram-Projekt sportlicher Natur sei bereits in Vorbereitung.