Zwei Beamten der Ergänzungsabteilung des Militärkommandos Kärntens sollen in 37 Fällen medizinische Daten verfälscht haben. Es wird ihnen zur Last gelegt Blutzuckerwerte der Stellungspflichtigen mit niederen Werten in der Datensammlung erfasst zu haben, um sich dadurch Nachuntersuchungen zu ersparen. Kommende Woche müssen sich die Beamten wegen Amtsmissbrauch vor dem Landesgericht in Klagenfurt verantworten.
Durch die falschen Angaben konnten keine richtige Einschätzung der medizinischen Werte der Stellungspflichtigen durch die Ärzte erfolgen. „Demgemäß sei der Arzt, der im Rahmen des Stellungsverfahrens die Tauglichkeit unter anderem durch die Auswertung der Blutwerte der Stellungspflichtigen festzustellen habe, über die tatsächliche Höhe des Blutzuckerwertes getäuscht und die Republik Österreich in ihrem Recht auf Erhebung und Beurteilung der Tauglichkeit der betroffenen Stellungspflichtigen geschädigt worden“, teilte das Landesgericht am Freitag mit.
Die beiden Angeklagten sind vorläufig nicht vom Dienst enthoben, wie das Militärkommando Kärnten auf APA-Anfrage mitteilte – man warte den Ausgang des Verfahrens ab. Der Prozess startet am kommenden Freitag und ist für den gesamten Vormittag anberaumt. Den Angeklagten drohen im Fall einer Verurteilung sechs Monate bis fünf Jahre Haft.