Janin Baumann war acht Jahre alt, als sie eine kleine Glatze, so groß wie eine zwei Euromünze, bemerkte. Die niederschmetternde Diagnose der Ärzte: Alopezie, eine Autoimmunerkrankung, bei der der Körper die eigenen Haare als Fremdkörper ansieht und abstößt. Die Folgen sind sichtbar, aber nicht schmerzhaft: eine Glatze, keine Augenbrauen, keine Wimpern. Die gebürtige Berlinerin musste schnell lernen, mit der Krankheit zu leben, denn so etwas wie ein Wundermittel oder eine Therapie gibt es nicht. „Ich habe mich also dazu entschieden, die Alopezie nicht als ,Krankheit‘ anzusehen, sondern als eine Art Berufung“, blickt die heute 37-Jährige auf eine harte, aber durchwegs prägende Zeit zurück. Und heute will die Mutter einer 20 Monate alten Tochter mit ihren Erfahrungen und dem Umgang mit Alopezie sowie ihrer daraus gewonnen Lebenseinstellung anderen Menschen Mut machen und Betroffenen als Ratgeberin dienen.