Klagenfurter flüchten aus der Nebelsuppe auf den Magdalensberg. Das musste früher auch der ÖAMTC-Rettungshubschrauber Christophorus 11: „Gestartet und gelandet wurde über der Nebeldecke vom Magdalensberg. Der Patiententransport ins Krankenhaus erfolgte mit dem Rettungswagen “, sagt Michael Umschaden, Standortleiter in Klagenfurt.
Seit zehn Jahren erlaubt das Nebeldurchstoß-Verfahren dem C 11 Einsätze ohne Sicht: „Das Instrumentenflug-Verfahren hat bei über 300 Einsätzen den Unterschied gemacht“, erklärt Marco Trefanitz, Geschäftsführer der ÖAMTC-Flugrettung. Etwa 60 Mal im Jahr hebt man ab, wo man anderenorts am Boden bleibt. „Einzigartig in Österreich und Mitteleuropa“, sagt Trefanitz.
Möglich machen es Standort und Technik. Der Stützpunkt liegt am Flughafen Klagenfurt. „Start und Landung per Autopilot sind nur am Flughafen erlaubt“, erklärt Umschaden. Technisch wurde laufend aufgerüstet. Der C 11 ist nun mit einem „Vierachs-Autopiloten“ ausgestattet; Start, Landung und Schwebeflug funktionieren automatisch. „Theoretisch auch bei Null-Meter Sicht“, so der Standortleiter.
“Mit drei Hubschrauber-Stützpunkten bzw fünf über die Wintermonate ist Kärnten sehr gut aufgestellt. Binnen Minuten können Notärzte am Einsatzort sein, von Klagenfurt auch bei Nebel“, sagt Gesundheitsreferentin LHStv Beate Prettner (SPÖ) beeindruckt vom Willen zur Weiterentwicklung, um Leben zu retten.
Innovation für Lebensrettung, dafür steht auch ein Forschungsprojekt mit dem Startup „Apeleon“. Gemeinsam entwickelt man eine Drohne: „Transportflüge von Blutkonserven, Medikamenten oder Ersatzteilen an Einsatzorte wären denkbar“, erklärt Trefanitz. Ob vollautomatisch über GPS oder per Steuerung am Boden wird noch getestet und hängt auch von der Gesetzgebung ab.