Ein schwerer Verkehrsunfall hat sich am Dienstagfrüh auf der Friesacher Straße (B 317) ereignet: Laut ersten Meldungen kam im Gemeindegebiet von Micheldorf im Bezirk St. Veit ein Reisebus von der Fahrbahn ab und stürzte um, so Lisa Sandrieser, Sprecherin der Landespolizeidirektion Kärnten.
Die Folgen waren schrecklich: Von den 45 Fahrgästen des Doppeldeckerbusses wurden 20 leicht bis mittelschwer verletzt und ins Krankenhaus Friesach gebracht. Eine schwer verletzte Person – eine deutsche Staatsbürgerin (25) – wurde ins Klinikum Klagenfurt eingeliefert. Für eine 19-jährige Oberösterreicherin kam jede Hilfe zu spät. Sie ist noch an der Unfallstelle verstorben.
Nach Triest unterwegs
Der Unfall ist gegen 4.45 Uhr auf Höhe des Flugplatzes Hirt passiert. Der Reisebus war auf dem Weg von Berlin über Linz nach Triest und hat aus bisher noch nicht geklärter Ursache die Leitplanke touchiert. In weiterer Folge ist der Bus in den Straßengraben gefahren, umgekippt und auf der Seite liegen geblieben. Ein nachkommender Autolenker sah den Unfall und alarmierte die Einsatzkräfte.
Die Insassen, zwei Lenker und 40 Fahrgäste, haben unterschiedliche Nationalitäten, sie stammen aus Österreich, Slowenien, Italien, Deutschland und aus der Ukraine.
Untersuchung angeordnet
"Die Einvernahmen werden im Laufe der nächsten Tage durchgeführt. Ein Sachverständiger zur Erhebung der Unfallursache wurde von der Staatsanwaltschaft angeordnet und wird noch einige Zeit in Anspruch nehmen", teilte die Polizei am Dienstagnachmittag mit. Alkotests bei den beiden Berufsfahrern aus der Ukraine (27 und 58 Jahre alt) verliefen negativ. Beide wurden leicht verletzt.
Aufwendiger Einsatz
Die Freiwilligen Feuerwehren (FF) von Micheldorf, Friesach, Althofen und St. Veit/Glan mit insgesamt Kräften wurden um 4.49 Uhr durch Sirenenalarm zum Einsatz gerufen. Beim Eintreffen der ersten Rettungskräfte befanden sich noch zahlreiche Passagiere im Bus, darunter auch Verletzte, so die FF Althofen in einer Aussendung.
In einer aufwendigen Rettungsaktion wurden drei Personen mithilfe hydraulischer Rettungsgeräte befreit, während die übrigen Passagiere teilweise über Leitern aus dem Bus gerettet werden konnten.
Erhebungen laufen
Die Verletzten wurden vom Roten Kreuz versorgt und in die Krankenhäuser transportiert. Für den Transport nach Friesach wurden auch Fahrzeuge der Feuerwehren eingesetzt.
Für die Dauer der Bergearbeiten war die Friesacher Straße laut Antenne Kärnten in Richtung Klagenfurt zwischen Friesach und Pöckstein-Zwischenwässern gesperrt. Eine örtliche Umleitung war eingerichtet. Mittlerweile konnten alle Sperren wieder aufgehoben werden. Aktuelle Verkehrsinformationen finden Sie hier.