Eine unbekannte Frau nahm am Dienstag gegen 13.45 Uhr telefonischen Kontakt mit einer 67-jährigen Frau aus dem Bezirk Klagenfurt Land auf. Dabei gab sich die Anruferin als Polizistin mit dem Namen "Müller" aus und erzählte der Kärntnerin, dass ihre Tochter einen Verkehrsunfall verursacht habe, bei dem der zweite Unfallbeteiligte verstorben sei. Die Tochter befände sich derzeit in Haft und könne nur durch Bezahlung einer Kaution in der Höhe von 62.000 Euro freigelassen werden. Die Frau möge ein Paket mit sämtlichem im Haushalt befindlichen Bargeld, Gold und Goldschmuck zusammenstellen und dieses einem Mann, der vorbeikommen würde, übergeben.
Die Kärntnerin erkannte, dass sie gerade Opfer eines Polizeitricks wird, entschloss sich aber, mitzuspielen und dem Täter eine Falle zu stellen. Sie gab an, Geld und Wertgegenstände im Wert von 59.000 Euro zu Hause zu haben und packte wertlose Dinge zusammen, während die Tochter der Frau die Polizei verständigte.
Der "Staatsanwalt" kam
Kurz darauf meldete sich bei der 67-Jährigen tatsächlich ein vermeintlicher Staatsanwalt unter dem Namen "Herr Bacher" und kündigte an, dass er vorbeikommen würde, um das Paket abzuholen.
Unmittelbar vor der Übergabe konnte um 14.09 Uhr ein 31-jähriger polnischer Staatsbürger, der vermeintliche "Herr Bacher", in der Nähe des Hauses der 67-jährigen Frau auf frischer Tat ertappt und festgenommen werden. In der Einvernahme zeigte sich der Mann nicht geständig.
Er wurde nach staatsanwaltschaftlicher Anordnung in die Justizanstalt Klagenfurt gebracht. Die weiteren Ermittlungen werden vom operativen Kriminaldienst des Bezirkspolizeikommandos Klagenfurt-Land geführt.