Es war Mittwoch, kurz vor 16.30 Uhr, als der Lenker des autonomen Busses der Gemeinde Pörtschach die automatische Steuerung deaktivierte, um den Bus manuell zu lenken. Als der Mann den Bus wieder in Betrieb nahm, ließ sich dieser aus zunächst unbekannter Ursache nicht mehr kontrollieren. Der Bus fuhr in der Folge ungebremst in drei parkende Fahrzeuge im Bereich des Bahnhofes.

An allen Fahrzeugen entstand erheblicher Sachschaden. Der Bus und eines der beteiligten Fahrzeuge waren laut Polizeibericht so schwer beschädigt, dass sie nicht mehr fahrbereit waren. Sie mussten abgeschleppt werden. Die genaue Unfallursache war zunächst nicht bekannt. Bei dem Unfall wurde niemand verletzt. Es befanden sich keine Passagiere an Bord, auch sollen sich keine Menschen im Nahbereich des Busses befunden haben.

"Bus wurde übersteuert"

Wie Walter Prutej, Leiter des Projekts SURAAA (Smart Urban Region Austria Alps Adriatic), mitteilt, wurde bereits eine Erstanalyse vom Unfallhergang gemacht. Es sei ein menschlich verursachter Fahrfehler gewesen, der Bus wurde übersteuert. Der autonome Bus, der täglich in Betrieb ist, hatte sich zum Zeitpunkt des Unfalls abseits der automatisierten Fahrstrecke befunden. Der Lenker wollte mit dem Bus nach dem Fahrbetrieb im Schritttempo in die Garage fahren. Der Mann sei ein erfahrener und entsprechend ausgebildeter Operator, so Prutej.

"Der Fahrbetrieb wurde sofort und bis auf Weiteres eingestellt und der selbstfahrende Bus außer Betrieb genommen. Das Fahrzeug und der Unfallhergang werden jetzt gründlichst untersucht, damit so etwas in Zukunft nicht mehr passieren kann", so Prutej weiter. Es sollen auch weitere Sicherheitsmaßnahmen im Hinblick auf das Bedienen bei diesem Einparkmanöver eingeführt werden.

Der selbstfahrende Bus ist seit dem Jahr 2017 in Pörtschach unterwegs.  Gleichzeitig ist dieser der einzige autonome Bus, der in Österreich aktuell in Betrieb ist. Bislang war das Fahrzeug unfallfrei unterwegs. Die Wörthersee-Gemeinde ist seit dem Jahr 2021 auch EU-Testregion für selbstfahrende Busse.

Kritik von Gemeindevorstand

Kritik kam am Donnerstag von Pörtschachs Gemeindevorstand Florian Pacher (FPÖ). Auf seiner Facebook-Seite schreibt er: "Da muss man wirklich froh sein, dass es bei einem Sachschaden geblieben ist und kein Mensch verletzt wurde. Diesem unnötigen Bus, den sowieso niemand braucht, sollte spätestens jetzt endgültig der Stecker gezogen werden!"