Feuchte Stollen, einsturzgefährdete Gebäude und schaurige Plätze voller Geschichte: Es sind Orte dieser Art, die Autor Georg Lux und Fotograf Helmuth Weichselbraun in ihrer Freizeit mit viel Verve erforschen, beschreiben und fotografieren.

Drei Bücher über sogenannte „Lost Places“ im Alpe-Adria-Raum haben der Deskchef der Kleinen Zeitung in Kärnten und der Pressefotograf bereits verfasst. Dieser Tage wurde ein viertes veröffentlicht. Darin zu finden: wunderbare Fotos und spannende Beiträge über aufgegebene Orte wie die Römerhöhlen im südsteirischen Aflenz, die verlassenen Schwimmbäder in Laßnitzhöhe und Eisenerz, die verstaubte Meinlmühle in Halbenrain und die frühere Schießstätte im Kaiserwald.

Abenteurer: Autor Georg Lux (links) und Fotograf Helmuth Weichselbraun
Abenteurer: Autor Georg Lux (links) und Fotograf Helmuth Weichselbraun © Styria/Helmuth Weichselbraun

Beschrieben werden unter anderem auch die riesigen Schaufelradbagger, die in Voitsberg und in Bärnbach vor sich hin rosten,der frühere Nazi-Sender in Dobl oder die schwierigen und gefährlichen Wege zum Puxerloch in Teufenbach-Katsch und durch die Notgasse bei Gröbming. Auch die frühere Untersteiermark ist in dem Buch vertreten, etwa durch die einstige Rüstungsfabrik bei Maribor.

"Buch gegen das Vergessen"

„Es soll ein Buch gegen das Vergessen sein, ein bisschen wie ein Reiseführer. Wir geben aber auch weitere Ausflugstipps in der Nähe dieser verlassenen Plätze“, schildert Lux. Manche dieser Lost Places können nur von außen betrachtet werden, etliche können bei Führungen besucht und begangen werden. Und dann gibt es auch Höhlen oder Gebäude, in die man ohne viel Aufhebens gelangt, stets auf eigene Gefahr. „Du weißt nie, was dich erwartet“, schmunzelt Lux. „Wir sind ja selbst auch ein bisschen wie kleine Buben, die auf das große Abenteuer gehen.“ Wobei er betont: „Wir recherchieren natürlich viel im Vorfeld über diese Plätze.“

Was ihn in der Steiermark besonders beeindruckte: das Puxerloch im Bezirk Murau, wo Mutige die Überreste der einzigen österreichischen Höhlenburg erkunden können. Einst wohnten dort Adelige, später hausten dort Soldaten und Räubergesellen. Der Zugang ist steil, Trittsicherheit ist nötig.

Eine „Enttäuschung“ gab es für Lux und Weichselbraun hingegen in Graz. „Die haben uns doch glatt das alte Gewächshaus im botanischen Garten vor der Nase wegrenoviert“, scherzt Lux. Das verfallene Glashaus schaffte es noch auf das Titelblatt des Buches – dann wurde es aber hergerichtet.