Sie war das „schöne Ausländerkind“, mit ihren blauen Augen, ihrer hellen Haut und ihrem guten Deutsch. So wurde die Juristin, die zugleich ein sehr erfolgreicher satirischer TikTok-Star ist, als Kind genannt. Toxische Pommes nennt sich Irina (ihren Nachnamen möchte sie nicht öffentlich machen) auf den Sozialen Medien und bezeichnet sich als „linken Troll“, also sie verschont niemanden: weder die rechten Konservativen, noch die linke Hafer-Chai-Latte Partie aus dem Wiener 7ten Bezirk. In ihrem ersten Roman „Ein schönes Ausländerkind“ (Zsolnay) geht es aber nicht um lustige 15-Sekunden-Social Videos, sondern um eine sehr berührende Geschichte, nämlich die ihrer Familie und die von sich. Nach Wr. Neustadt gekommen aus dem ehemaligen Jugoslawien, beschreitet Irina den „richtigen“ Integrationsweg, während ihr Vater einen Nicht-Integrationsweg geht. Absichtlich? Man kann es nicht beurteilen, denn die Lesart lässt viel offen. Und Toxische Pommes erzählt authentisch einen Lebensweg, den sich viele in Österreich nicht vorstellen können, obwohl ihn so viele Menschen gehen oder gegangen sind. Die Fragen: Was ist richtige Integration? Und warum scheint immer so schnell klar, wer sich wie zu integrieren hat?