Im dürregeplagten Osten Australiens sind erneut tausende Fische verendet. Fischereibeamte reisten am Montag in die Ortschaft Menindee im Westen des Bundesstaats New South Wales, um das dritte große Fischsterben binnen zwei Monaten zu untersuchen. An den Ufern der Flüsse Darling und Murray waren zuletzt vor zwei Wochen bis zu einer Million toter Fische gefunden worden.
380 Tote Fische auf sechs Metern
Der Reiseveranstalter Rob Gregory aus Menindee sagte am Montag, er habe an einem nur sechs Meter langen Teilstück des Darling River 380 tote Fische gezählt. Während bei den ersten beiden Fischsterben vor allem große Fische verendet seien, seien nun viele kleine Fische betroffen. Er warnte vor einer Umweltkatastrophe, die mit der Korallenbleiche am Great Barrier Reef zu vergleichen sei.
Über die Gründe des Fischsterbens ist in Australien ein politischer Streit entbrannt. Die Regierung von Premierminister Scott Morrison macht die anhaltende Dürre für das Fischsterben verantwortlich. Experten und Anrainer geben hingegen der Landwirtschaft die Schuld, die viel Wasser zur Bewässerung entnimmt. Dies habe dazu geführt, dass die Flüsse weniger Wasser führten und das Flusswasser zunehmend verschmutze.
Die Behörden in New South Wales machen zudem die Auswirkungen der tagelangen Hitzwelle für das Fischsterben verantwortlich. Durch die Hitze war der Sauerstoffgehalt des Wassers stark gesunken. Die Behörden haben deshalb damit begonnen, den Fluss künstlich zu belüften. Zum Überleben bräuchten die Fische aber dringend "frisches Wasser", sagte der zuständige Minister Niall Blair.