Die Rettung der zwölf völlig verwahrlosten Tiere aus dem Safari Park Zoo in Fier, Albanien, durch ein Vier Pfoten-Team hat sich um einige Stunden verzögert: Der Besitzer erschien einfach nicht. Da der gesundheitliche Zustand der Tiere bereits sehr schlecht ist, beschlossen Polizei und das albanische Ministerium für Tourismus und Umwelt, den Zoo aufzubrechen. Derzeit werden die Zootiere - darunter drei Löwen, eine dreibeinige Bärin und ein Zebra - von den Tierärzten der Tierschutzorganisation sediert, medizinisch erstversorgt und auf den Transport vorbereitet.

Vier Pfoten-Mitarbeiter und Tierärzte: bereits zur Befreiungsaktion
Vier Pfoten-Mitarbeiter und Tierärzte: bereits zur Befreiungsaktion © (c) VIER PFOTEN

"Die albanischen Behörden haben sehr schnell gehandelt. Es war auch schon höchste Zeit. Jetzt arbeiten wir auf Hochdruck, um die Tiere noch heute nach Tirana bringen können", sagt Ioana Dungler, Einsatzleiterin vor Ort und Leiterin des Wildtierbereichs bei Vier Pfoten. "Dort sind sie sicher, und wir können sie mit Futter und medizinischer Betreuung versorgen. Ihre Genesungszeit werden wir nutzen, um permanente Lösungen für die geretteten Tiere zu finden."

Lange Rettungsliste

Insgesamt zwölf Wildtiere stehen auf der Rettungsliste. Alle drei Löwen, ein dreibeiniger Bär, ein Zebra, ein Fuchs, ein Wasserbock, eine Schildkröte, ein Rothirsch und drei Damhirsche sollen mit Hilfe von Vier Pfoten so bald wie möglich ein neues, artgemäßes Leben führen.

Seit Dezember 2015 hat die Tierschutzorganisation mehrmals gegen den Zoo ermittelt. Aufgrund rechtlicher Bestimmungen war ein Einschreiten aber bisher nie möglich. Fotos aus dem Inneren des albanischen Zoos tauchten Mitte Oktober 2018 auf und führten zu einem Aufschrei im In- und Ausland. Internationale Medien nannten den Safari Park Zoo "Europas schlimmsten Zoo" und "Zoo aus der Hölle". Die Aufnahmen zeigten die schrecklichen Haltungsbedingungen der Tiere - darunter auch Löwe Lenci, der an einer schweren Augeninfektion leidet, und die dreibeinige Bärin Dushi.