Der Pfau zählt zu den erhabensten Tieren, die in der Steiermark gehalten und gezüchtet werden. Im südsteirischen St. Nikolai im Sausal halten die beiden Hobbypfauenzüchter Sabine und Fritz Pracher zahlreiche Tiere. Neben dem bekannten blauen Pfau züchtet das Ehepaar auch weiße Pfaue und Schwarzflügelpfaue.
In großen Volieren und im Freigehege können sich die Tiere nach Herzenslust bewegen. Doch die Frage nach der Haltung dieser majestätischen Tiere im Winter taucht immer wieder auf und sorgt bei unerfahrenen Züchtern und in sozialen Foren für Gesprächsstoff.
Das Federkleid allein scheint vielen Tierliebhabern als „Winterkleid“ nicht auszureichen. Doch Sabine Pracher
kann Entwarnung geben. Auch in der kalten Jahreszeit fühlen sich die Tiere in ihren Käfigen wohl. „Die Jahreszeit ist den Tieren ziemlich egal. Pfaue sind nicht kälteempfindlich und daher winterhart – wie es so schön heißt“, erklärt die Südsteirerin. Das erfahrene
Pfauenzüchterpaar teilt sein Wissen gerne mit anderen. „Wir geben gerne Tipps. Den Tieren soll es ja schließlich an nichts fehlen.“
Schutz vorm Wind
Aufgrund der Kälteunempfindlichkeit der Tiere ist ein geschlossener Stall nicht notwendig, was die Haltung der Pfaue recht unkompliziert macht. Die Voliere kann im Winter wie auch imSommer von den Tieren in Beschlag genommen werden. „Im Winter hängen wir über die Sichtfenster der Volieren zur Vorsicht eine Folie. So sind die Tiere vor dem eisigen Wind geschützt“, sagt Pracher. ImWinterempfiehlt es sich außerdem, das Futter an die Volierenhaltung anzupassen. Das Nahrungsangebot im Freilauf ist schließlich nicht mehr sonderlich vielfältig. Im Freilauf ernähren sich Pfaue in der Regel hauptsächlich von Grünzeug, kleineren Tieren bis zur Größe einer Maus und verschiedene Samen. Als zusätzliches Futter kann man den Pfauen eine Mischung aus Mais, Weizen, Sonnenblumenkörnern, Hanf und Hirse anbieten. Auf frisches Wasser muss ständig geachtet werden. „Das Wasser kann schnell gefrieren und die Tiere können mit dem Eis nichts anfangen“, weiß Pracher.
Ruhiger Winter
In den Wintermonaten sind die Pfaue ruhiger als sonst. „Das ist kein Grund zur Sorge. Dieses Verhalten ist ganz natürlich. Zur Balzzeit kommt wieder mehr Leben in die schönen Tiere. Die Balz ist erst im Frühling, etwa zu Ostern, wenn das Wetter wieder schöner wird“, lässt Pracher wissen. Bis dahin verhalten sich die Pfaue unauffällig. „Man hört sie kaum. Während der Balz schlägt der männliche Pfau sein Rad und präsentiert sein prächtiges Federkleid. Dabei lässt er seine farbenfrohen Federn an der Schleppe erzittern, sodass ein lautes Raschelgeräusch entsteht.“
Martina Pachernegg