Er ist der Prinz, der ging, und doch macht Harry regelmäßig in seiner Heimat Großbritannien die größten Schlagzeilen. Ausgerechnet kurz vor seinem 40. Geburtstag am Sonntag (15.9.) überschlagen sich die Boulevardmedien einmal mehr. Will Harry mehr Zeit im Vereinigten Königreich verbringen - oder gar zurückkehren? Der Herzog von Sussex, wie sein Titel lautet, habe seinen „amerikanischen Lebensstil“ satt, wurde spekuliert.
Rückkehr in die Heimat?
Die „Mail on Sunday“ schrieb, Harry habe alte Freunde und ehemalige Royals-Mitarbeiter aus früheren Zeiten kontaktiert. Eine Quelle vertraute der „Sun“ an: „Harry fühlt sich in Kalifornien immer isolierter, weshalb er wieder Kontakt zu alten Freunden in der Heimat aufnimmt.“ Und der „Mirror“ wil erfahren haben, dass Harry mit seinen Beratern in den USA unzufrieden sei. Erst vor Kurzem hatten er und Ehefrau Herzogin Meghan (43) sich einmal mehr von ihrem Kommunikationschef getrennt - nach nur drei Monaten im Amt.
Prinz Harry - Sein Leben in Bildern:
„So wie die Dinge stehen, ist es sehr schwer vorstellbar, dass der Herzog von Sussex wieder in Vollzeit seinen königlichen Pflichten nachkommt“, sagt jedoch der Royals-Experte Craig Prescott der Deutschen Presse-Agentur. Der Verfassungsrechtler von der Royal Holloway University of London verweist darauf, dass Harry und Meghan wiederholt scharfe Vorwürfe gegen verschiedene Mitglieder der Royal Family erhoben haben. Mit Harrys Vater König Charles III., seiner Stiefmutter Queen Camilla, Bruder und Thronfolger Prinz William und dessen Ehefrau Prinzessin Kate waren die prominentesten Royals von der Kritik besonders betroffen.
„Selbst, wenn er zurückkehren wollte, ist es schwer vorstellbar, wie er in diesem Zusammenhang eine führende Rolle spielen könnte“, sagt Prescott. „Es müsste eine Art Versöhnung zwischen Prinz Harry und dem Rest der Familie geben, bevor er überhaupt an eine Rückkehr denken könnte.“
Zerrüttetes Familienverhältnis
Tatsächlich dauerte es nicht lange, da wurden die angeblichen Heimkehrwünsche auch schon wieder dementiert. Harrys Hauptwohnsitz werde in den USA bleiben, berichtete unter anderem die BBC. Ein Grund ist dabei auch ein Streit über Sicherheit für Harry und seine Familie - in Großbritannien wäre das Interesse an ihnen deutlich größer als in Kalifornien.
Klar ist: Auch wenn er Tausende Kilometer entfernt ist, die Schlagzeilen in Großbritannien gehören Harry. So wie neulich, als er gemeinsam mit Ehefrau Meghan für vier Tage nach Kolumbien reiste, auf Einladung der Vizepräsidentin. Britische Medien berichteten mit großem Interesse über das Programm des Paares. Dabei sind die beiden nicht mehr im Auftrag von Krone und der Regierung Seiner Majestät in London unterwegs. Vielmehr geht es um gesellschaftliche Projekte, die Meghan und Harry als Privatleute vorantreiben.
Anlässlich seines Ehrentags hat Prinz Harry von seinen Kindern geschwärmt. „Vater von zwei unglaublich netten und lustigen Kindern zu werden, hat mir eine neue Perspektive auf das Leben gegeben und meinen Fokus bei all meiner Arbeit geschärft“, teilte der jüngere Sohn von König Charles III. in einer Erklärung an die BBC mit. „Vater zu sein, ist eine der größten Freuden des Lebens und hat mich nur noch mehr motiviert und engagiert, diese Welt zu einem besseren Ort zu machen.“
Letztes Jahrzehnt von Veränderungen geprägt
Seit Harrys letztem runden Geburtstag vor zehn Jahren hat sich sein Leben komplett verändert, wie die Zeitung „Telegraph“ bemerkt. Mit 30 hatte er eben die Armee verlassen, für die er zwei Mal in Afghanistan kämpfte - und dabei nach eigenen Angaben mehrere Taliban tötete -, galt als beliebtestes Mitglied der Royal Family und erwog seine künftigen Optionen. Bruder William schmiss für den damals Vierten der Thronfolge eine schicke Party, Vater Charles spendete dafür Champagner.
„Ein Jahrzehnt später, wenn der Prinz 40 wird, hat sich alles verändert“, kommentiert der „Telegraph“. Aus der Royal Family ist Harry raus, mit Vater Charles, vor allem aber mit William hat er sich grundlegend verkracht. Wenn er nach Großbritannien reist - wie angeblich jüngst heimlich zur Beisetzung eines Onkels - redet er mit seinem Bruder laut Medienberichten kein Wort.
Megxit und neues Leben in den USA
Im Namen der Krone tritt er seit seiner „Flucht in die Freiheit“ vor mehr als vier Jahren, wie er die Auswanderung in die USA selbst nannte, nicht mehr auf. Dafür hat er millionenschwere Verträge über Bücher und Netflix-Dokus unterschrieben. In den Beliebtheitsumfragen liegt nur noch sein Onkel Prinz Andrew hinter ihm, der wegen Verstrickung in einen Skandal um sexuellen Missbrauch in Ungnade gefallen ist.
Seinen Geburtstag will der Fünfte der britischen Thronfolge mit Ehefrau Meghan sowie seinem fünfjährigen Sohn Prinz Archie und seiner dreijährigen Tochter Prinzessin Lilibet zu Hause in Kalifornien feiern. Anschließend fährt er mit einer Gruppe enger Freunde in den Urlaub. „Ich war nervös wegen 30, ich freue mich auf 40“, hieß es in Harrys Erklärung weiter.
Laut US-Medien soll Ehefrau Meghan eine große Geburtstagsfeier für ihn schmeißen, auch zahlreiche Promis sollen auf der Gästeliste stehen. Demnächst steht ein Besuch in New York an, wo er sich mit Wohltätigkeitsorganisationen treffen will. Nun betonte er: „Egal, wie alt ich bin, meine Mission ist es, weiterhin präsent zu sein und Gutes in der Welt zu tun.“ Im Februar finden die Invictus Games, die von Harry ins Leben gerufenen Sportwettbewerbe für Kriegsversehrte, im kanadischen Vancouver statt. Und London?
Ganz ausschließen wollen Experten wie Craig Prescott nicht, dass Harry irgendwann heimkehrt. „Die Tür steht offen“, sagt Prescott. „Sein Status als Königliche Hoheit wurde ihm nicht entzogen, er darf nur nicht verwendet werden, und er behält grundsätzlich seine Position als Staatsrat - vorausgesetzt, er ist oder wird wieder im Vereinigten Königreich ansässig.“ Ändern sich manche Dinge, wäre es verhältnismäßig leicht, in die Royal Family zurückzukehren. Vorstellbar sei etwa eine schrittweise Eingliederung, die zum Beispiel auf seiner Arbeit bei den Invictus Games aufbaut, sagt Prescott.
Für die Royals selbst wäre eine Heimkehr des verlorenen Sohnes durchaus zuträglich. Zwar ist Charles bei den meisten Briten beliebt - aber die jüngere Generation sieht ihn umso kritischer. Gerade in dieser Gruppe bekamen Meghan und Harry immer positive Noten. „Die Unterstützung für die Monarchie ist bei den unter 35-Jährigen schwächer, und der Verlust der Sussexes hat in dieser Hinsicht überhaupt nicht geholfen“, sagt Prescott.
Obwohl das Verhältnis zwischen König Charles, Prinz William und Prinz Harry seit Jahren als angespannt gilt, wird Harry ein besonderes Geburtstagsgeschenk der Krone erhalten.
Doch was hat es damit auf sich? Wie die britische „The Times“ berichtet, wird der Prinz an seinem runden Geburtstag eine stolze Summe von rund sieben Millionen Pfund erhalten. Das Geld kommt aus dem Nachlass der verstorbenen Queen Mum, der Mutter von Queen Elizabeth II.. Diese steckte ihr Vermögen in einen Treuhandfonds, auf dieses Geld darf Harry ab seinem 40. Ehrentag zugreifen.
Weitere royale Geburtstagskinder
Doch Prinz Harry ist nicht das einzige royale Geburtstagskind, auch Königin Letizia von Spanien und Daniel von Schweden, Mann der künftigen Königin, haben allen Grund zu feiern. Die spanische Regentin wird am 15. September 52 Jahre alt, angestoßen wird wohl mit Mann Felipe und den gemeinsamen Töchtern Leonor (18) und Sofia (17).
Der schwedische Kronprinzessinnen-Gatte feiert am Sonntag seinen 51. Geburtstag. Ob Ehefrau Victoria gemeinsam mit den Kindern Estelle (12) und Oscar (8) eine Party organisiert? Die schwedischen Royals feiern solche Anlässe meist im Großaufgebot, somit ist davon auszugehen, dass auch das Königspaar sowie Schwägerin Prinzessin Madeleine und Schwager Prinz Carl Philip mit ihren Familien mit von der Partie sind.