Nur 900 Euro wollte ein Berliner Händler einem Mann für eine alte russische Goldmünze geben - bei einer Auktion ist das seltene Stück nun für 210.000 Euro versteigert worden. Das sagte eine Sprecherin des Auktionshauses Künker in Osnabrück am Freitag und bestätigte einen Bericht der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Die Münze mit dem Porträt der Kaiserin Elisabeth (1709-62) stamme von 1757.

Den Angaben nach war der 70-jährige Berliner beim Aufräumen wieder auf das Erbstück von seinem Vater gestoßen. Ein befragter Händler erklärte die Münze für gefälscht, ein zweiter wollte nur 900 Euro dafür zahlen. Bei weiteren Recherchen stießen der Berliner und seine Frau auf vergleichbare Münzen im Katalog des Auktionshauses.

Dort erkannte ein Experte, dass es von dieser Zehnrubelmünze in Gold nur wenige Exemplare gibt. Der Kaiserin gefiel nämlich das von einem Schweizer Graveur gefertigte Porträt nicht, auch wenn es nach Angaben von Zeitgenossen überaus ähnlich war. Deshalb sei die Produktion eingestellt worden, sagte Künker-Sprecherin Julia Kröner.

Das genaue Schicksal dieser Münze sei nicht bekannt. Allerdings sei der Vater des Verkäufers noch zu Zarenzeiten 1904 in St. Petersburg geboren worden. In die Auktion am Donnerstagabend ging die Münze mit einem Schätzpreis von 150.000 Euro. Von den erzielten 210.000 Euro will der namentlich nicht genannte Berliner dem Zeitungsbericht zufolge seine Wohnung abbezahlen.