Der Juli hat für Sterngucker einiges zu bieten, auch wenn der Auftakt enttäuschend ist: Die Halbschatten-Mondfinsternis in der Nacht auf Sonntag (5.7.) ist hierzulande nicht zu sehen. Dafür zeigen sich Ende Juli alle hellen Planeten des Sonnensystems auf einmal: Merkur, Venus, Mars, Jupiter und Saturn. Und mit etwas Glück könnte ab Mitte Juli der Komet "NEOWISE" mit freiem Auge zu sehen sein.
Die dritte von vier Halbschatten-Mondfinsternissen in diesem Jahr in der Nacht auf 5. Juli ist bei uns nicht zu sehen. Der Vollmond geht in der Morgendämmerung unter, ehe die Finsternis so richtig beginnt, teilte die Wiener Arbeitsgemeinschaft für Astronomie (WAA) mit.
Dafür zeigen sich Jupiter und Saturn im Juli von ihrer besten Seite - sie stehen am 14. bzw. 21. Juli genau der Sonne gegenüber ("Opposition"), sind damit die ganze Nacht über hell strahlend zu sehen. Abends zeigen sie sich im Südosten, zu Mitternacht im Süden und morgens im Südwesten.
In der Morgendämmerung gesellen sich dann nach und nach Venus, Merkur und schließlich Mars dazu. Es lohnt sich also früh aufzustehen bzw. spät schlafen zu gehen und in der letzten Juliwoche alle hellen Planeten des Sonnensystems auf einmal zu beobachten: Merkur und Venus im Osten, Mars im Süden sowie Jupiter und Saturn im Südwesten untergehend.
Ab Mitte Juli wird sich weisen, ob der am 27. März mit einem Weltraumteleskop entdeckte Komet "NEOWISE" mit dem schönen offiziellen Namen "C/2020 F3" eine schöne Erscheinung wird - Beobachtungen auf der Südhalbkugel stimmen Astronomen zuversichtlich, betonte WAA-Chef Alexander Pikhard gegenüber der APA. In der zweiten Juli-Hälfte und im August wird er am Abend durch nordwestliche Himmelsregionen wandern.
Die Astronomen gehen davon aus dass er anfangs mit einem Fernglas, eventuell sogar mit bloßem Auge zu sehen sein wird. Doch die Helligkeit von Kometen lässt sich nicht vorausberechnen, entscheidend sind die chaotischen Vorgängen im Kometen unter der Sonneneinstrahlung. "Was dabei genau passiert, hängt von der Zusammensetzung jedes einzelnen Kometen ab, und die kennt vorab niemand", so Pikhard.