In einer bisher unbekannten Tiefsee-Flohkrebs-Art, die in rund 6.500 Metern Tiefe im Pazifischen Ozean lebt, haben Forscher der britischen Uni Newcastle Plastik im Inneren des Körpers gefunden. Um ein Zeichen zu setzen, haben sie das Tier "Eurythenes plasticus" getauft, hieß es in einer Aussendung des WWF.

"Mit diesem Namen wollen wir ein starkes Zeichen gegen die Meeresverschmutzung setzen und deutlich machen, dass wir dringend etwas gegen die massive Plastikflut tun müssen", kommentierte Alan Jamieson, der Leiter der Forschungsmission. Ihre Ergebnisse haben die beteiligten Wissenschafter mit Unterstützung des WWF Deutschland in der renommierten Fachzeitschrift "Zootaxa" veröffentlicht.

Anlässlich dieser Entdeckung forderte die Umweltschutzorganisation WWF ein internationales Abkommen gegen die Plastikflut: "Wie viele Warnungen braucht es eigentlich noch, bevor die Welt handelt? Die neu entdeckte Art lebt in einer der abgelegensten Stellen unseres Planeten und ist trotzdem schon heute kontaminiert. Plastik ist in der Luft, die wir atmen, im Wasser, das wir trinken und sogar in Tieren, die fernab der menschlichen Zivilisation leben", warnte Axel Hein, Meeresexperte beim WWF Österreich.

In dem Flohkrebs wurde Polyethylenterephthalat (PET) gefunden, ein Stoff der auch in vielen Alltagsgegenständen wie Einwegtrinkflaschen, Folien und Textilien enthalten ist. "Pro Minute gelangt im Schnitt eine Lkw-Ladung Plastikmüll in die Weltmeere. Daher braucht es dringend ein UN-Abkommen, das weltweit die Müllreduktion und ein verbessertes Abfallmanagement vorschreibt. Auch Europa und Österreich sind gefordert, ihren ökologischen Fußabdruck auf allen Ebenen zu reduzieren. Die Politik muss die notwendigen Gesetze beschließen anstatt die Verantwortung nur an den Einzelnen auszulagern", sagte Hein.

Um die Plastikflut einzudämmen, hat der WWF eine weltweite Petition gestartet. Auf der Seite https://www.wwf.at/de/plastikflut-petition/ kann die Politik aufgefordert werden, sich für ein internationales Abkommen gegen den Plastikeintrag in die Meere einzusetzen, beispielsweise mit einem Pfandsystem. "Auch die österreichische Politik muss sich auf EU- und UN-Ebene für verpflichtende Regelungen einsetzen", forderte der WWF.