Ein Video des britischen Starkochs Gordon Ramsey, in dem die Prozedur zur Herstellung des typisch römischen Gerichts "Spaghetti alla carbonara" vorgestellt wird, hat in Italien eine Welle der Empörung ausgelöst. Die scharfe Kritik hagelte es wegen einer knallgelben flüssigen Sauce, die der gebürtige Schotte auf die Spaghetti schüttete.
"Ramseys Spaghetti ähneln mehr einer Suppe als einem echten Teller 'Carbonara', wie man ihn in Rom isst", kommentierte ein User. Italienische Gourmets bemängelten, dass Ramsey bei der Herstellung des Gerichts nicht den klassischen "Guanciale", den besten Speck aus der Backe oder dem Nacken des Schweins geschnitten, sondern gewöhnlichen "Bacon" verwendet habe. Der Koch habe außerdem das Eigelb nicht mit dem Schafkäse Pecorino verrührt, wie es das klassische Rezept vorsehe.
"Bitte, tu nicht so, als würdest du etwas von italienischer Küche verstehen", kritisierte ein weiterer User via Twitter. Ramseys Carbonara sei nur eine "schlechte Karikatur" von Roms Symbolgericht. "Bei allem Respekt, Gordon, du hast noch eine Menge zu lernen", kommentierte eine gebürtige Römerin.
Die Kritik aus Italien ist ein schwerer Schlag für Ramseys Image. Der Koch ist in aller Welt bekannt - TV-Serien wie "Kitchen Nightmares" und "Hell's Kitchen" machten ihn weit über die britische Insel hinaus berühmt. Der Schotte ist als leicht entflammbarer Kochkünstler und als Entertainer berühmt.
Ebenso wenig wie Pizza, Pasta und Saltimbocca sind "Spaghetti alla carbonara" aus der römischen Küche wegzudenken. Über die Entstehung des Gerichts gibt es verschiedene Legenden. Am meisten verbreitet ist die Variante, dass die Köhler in der Gegend um Rom nur gut haltbare Lebensmittel auf ihren Exkursionen mitnehmen konnten, etwa Pasta, Eier und gereiften Schafkäse.
Der Beruf des Köhlers (carbonaio) verhalf der Carbonara dann auch zu ihrem Namen.