Ein "Prosecco-Automat", der Gläser mit dem bekannten italienischen Sprudelwein in einer zentralen Londoner Straße ausschenkt, sorgt für Empörung in Italien. Der Automat, der von der renommierten Weinbar "Vagabond Wine" installiert wurde, treibt das norditalienische Konsortium zum Schutz des Prosecco auf die Barrikaden. Es kündigte eine Klage zum Schutz der britischen Konsumenten an.
Die "Automatic Prosecco Machine" (APM) ist vorerst ein Unikum in London, weitere könnten jedoch bald installiert werden. Der gelbe Automat schenkt Gläser mit Prosecco aus. Laut den italienischen Weinproduzenten darf Prosecco nur aus der Flasche ausgeschenkt werden. Kunden, die vom Automaten Prosecco trinken, könnten die Etikette des Weins nicht lesen und die Qualität des Produkts nicht bewerten.
Schutz der Prosecco-Qualität
Der Präsident des Konsortiums zum Schutz der Prosecco-Qualität, Stefano Zanette, sprach in einer Presseaussendung von einem "Betrug auf Kosten englischer Konsumente". Er beklagte einen schweren Imageschaden für den echten italienischen Prosecco. Die Herkunftsregion des norditalienischen Schaumweins war im vergangenen Juli zum Weltnaturerbe der UNESCO erklärt worden.
Seit dem Jahr 2010 gilt Prosecco als geschützte Herkunftsbezeichnung für italienische Schaumweine ("Spumante") und Perlweine ("Frizzante") aus den italienischen Provinzen Venetien und Friaul-Julisch Venetien. Das Spitzenprodukt unter den Proseccos mit DOCG-Siegel wird in 15 Gemeinden im hügeligen Dreieck zwischen Vittorio Veneto, Conegliano und Valdobbiadene in der Provinz Treviso angebaut. Auf 6.500 Hektar arbeiten 3.200 Winzer und 170 abfüllende Betriebe.
Zahlreiche Fälschungen
Der italienische Landwirtschaftsverband Coldiretti bemängelt, dass weltweit zu viel gefälschter Prosecco produziert werde. Der Markt werde mit Produkten mit erfundenen Namen wie "Kressecco", Whitesecco" und "Crisecco" überschwemmt, die nichts mit der italienischen Weintradition zu tun hätten.