Das Wrack der vor mehr als hundert Jahren gesunkenen "Titanic" steht von nun an unter dem besonderen Schutz von Großbritannien und den USA. Am Dienstag trat ein Abkommen zwischen beiden Ländern in Kraft, das den Zugang von Forschern und Touristen zu den weitestgehend intakten Überresten des Schiffs in internationalen Gewässern im Atlantischen Ozean begrenzen soll.
Das teilte die zuständige britische Ministerin Nusrat Ghani mit. Das Wrack solle mit "Sensibilität und Respekt" gegenüber den 1.513 Toten geschützt werden, betonte sie. Es gibt wachsende Sorgen, dass Besucher Artefakte entwenden, Müll hinterlassen oder unerlaubt Plaketten im Gedenken an die Opfer des Untergangs anbringen.
Bisher war die "Titanic" nur durch eine Konvention der UN-Kulturorganisation Unesco geschützt. Großbritannien hatte den Vertrag mit den USA zum Schutz des Schiffes bereits 2003 unterzeichnet. Dieser wurde allerdings erst im November auch von den USA ratifiziert und kann deshalb erst jetzt in Kraft treten.
Die "Titanic" war am 10. April 1912 von Southampton aus in Richtung New York ausgelaufen. Fünf Tage später stieß das Schiff mit einem Eisberg zusammen, brach auseinander und sank. Von den mehr als 2.200 Passagieren und Besatzungsmitgliedern an Bord kamen knapp 1.500 bei der Tragödie ums Leben.
Das Wrack wurde 1985 rund 650 Kilometer vor der kanadischen Küste entdeckt.