Greta Thunberg ist in Lissabon angekommen. Sie wurde mit Sprechchören und Trommeln empfangen. Zuvor hatte die 16-Jährige ein Bild von den Lichtern Lissabons gepostet. Zum Foto, das die Lichter der portugiesischen Stadt zeigte, postete die 16-Jährige: "Land ahoy! Lisbon ahead..."
Thunberg hatte eine lange beschwerliche Überfahrt mit einem Segelboot in Kauf genommen, um am Klimagipfel in Madrid, der am Montag gestartet ist, teilzunehmen. Begleitet wurde der Katamaran auf den letzten Metern von zahlreichen Booten, unter anderem mit Teams des portugiesischen Fernsehens, das live berichtete. An Land warteten Dutzende Anhänger. Auch der Lissaboner Bürgermeister Fernando Medina war darunter.
Für Thunberg war es bereits der zweite Transatlantik-Törn innerhalb von vier Monaten. Thunberg war im August unter anderem für die in Chile geplante Weltklimakonferenz per Hochsee-Rennjacht nach Amerika gesegelt, die dann wegen der dortigen Unruhen nach Madrid verlegt wurde. Der Gipfel, der am Montag begann, dauert noch bis mindestens 13. Dezember. Thunberg verzichtet wegen der hohen CO2-Emissionen von Flugreisen aufs Fliegen.
Thunberg hat keine Eile, um schnellstmöglich zur Weltklimakonferenz nach Madrid zu kommen. "Ich werde jetzt für ein paar Tage in Lissabon bleiben, um alles zu regeln", sagte die junge Schwedin am Dienstag nach ihrer Ankunft in der portugiesischen Hauptstadt. Wenn sie sich bereit fühle, werde sie zu einem großen Klimaprotest am Freitag in Madrid weiterreisen. Einen konkreten Plan für die Klimakonferenz habe sie bisher noch nicht - ganz anders dagegen für die Zeit danach: "Nach Madrid werde ich für Weihnachten nach Hause fahren", sagte die 16-Jährige.
Nach ihrer Rückkehr nach Europa will Thunberg weiter unbeirrt und mit neuer Kraft gegen die Klimakrise kämpfen. "Auf der COP25 werden wir den Kampf fortsetzen", sagte sie nach ihrer Ankunft in einem Hafen in Lissabon. "Ich fühle mich gut. Ich möchte jetzt weitermachen, ich fühle mich voller Energie." Sie sei sehr dankbar für die Möglichkeit der erneuten Reise über die Atlantik sowie die damit verbundenen Erfahrungen. Nach drei Wochen auf See sei es aber auch ein überwältigendes Gefühl, wieder Land zu sehen. "Es fühlt sich großartig an, zurück in Europa zu sein."
Thunberg war auf dem Katamaran "La Vagabonde" drei Wochen von Amerika aus über den Atlantik gesegelt, bevor sie am Dienstag Portugal erreichte. Riley Whitelum, der Skipper der "La Vagabonde", sagte, es werde nicht empfohlen, zu dieser Jahreszeit über den Atlantik zu segeln. Das Team an Bord des Katamarans habe unter anderem mit hohen Wellen zu kämpfen gehabt. "Es war sehr mutig von Greta und Svante, sich auf solch eine Reise einzulassen." Thunbergs Vater Svante war mit an Bord.