Die kürzlich im Bergischen Land neu entdeckte "Windloch"-Höhle ist nach Angaben von Forschern weit größer als angenommen. "Wir haben inzwischen Gänge mit einer Gesamtlänge von zwei Kilometern vermessen und sind noch lange nicht am Ende angekommen", sagte Stefan Voigt, Vorsitzender des Arbeitskreises Kluterthöhle (AKKH).

Voigt und weitere Mitarbeiter des AKKH hatten die Millionen Jahre alte Höhle im Ründerother Mühlenberg bei Engelskirchen entdeckt und Mitte März zum ersten Mal betreten. Seitdem haben sich die Forscher fast jedes Wochenende durch den engen Einstieg die etwa 15 Meter bis zum Boden abgeseilt, um die Höhle genauer zu erkunden und mit elektrischen Spezialgeräten zu vermessen. "Es handelt sich um ein Labyrinth, in dem man sich auch leicht verlaufen kann", schilderte Voigt. Einige Gänge seien bis zu 40 Meter lang, fünf Meter breit und zehn Meter hoch.

Noch nicht voll erkundet

Ungewöhnlicherweise seien die Gänge nahezu frei von Hindernissen. Es fänden sich sehr viele mineralische Ablagerungen, Tropfsteine, Kristalle und Korallen.

Wie groß die Höhle tatsächlich ist, sei noch nicht abzuschätzen, sagte Voigt. Mit bisher erkundeten zwei Kilometern Länge gelte das "Windloch" bereits offiziell als Großhöhle. Ab einer Ganglänge von fünf Kilometern spreche man von einer Riesenhöhle - zu dieser Kategorie gehört etwa die Atta-Höhle im Sauerland.

Das "Windloch" soll nach Angaben von Voigt nicht für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Ganz in der Nähe befindet sich die Aggertalhöhle, die besichtigt werden kann. Der Höhlenforscher-Verein AKKH betreut nach eigenen Angaben allein im westlichen Sauerland und im Bergischen Land mehr als 300 Höhlen.