Erstmals seit Jahrzehnten haben Archäologen ein gut erhaltenes Etrusker-Grab im Mittelmeerraum freigelegt. Grabungen auf der Insel Korsika förderten ein fast 2.400 Jahre altes Skelett und eine Reihe von Tongefäßen zutage, wie Ausgrabungsleiter Laurent Vidal auf dem Gelände nahe der Gemeinde Aleria erläuterte. Das unterirdische Grabmal stamme aus den Jahren 300 bis 350 vor Christus.
Auf dem Gelände fanden Archäologen bei den seit Juni 2018 laufenden Grabungen zunächst rund 130 Gräber aus der Römerzeit und zahlreiche Schmuckstücke. Als Hauptfund gilt aber das noch ältere unterirdische Etrusker-Grabmal am Ende eines sechs Meter langen Ganges. Dort wurden neben dem Skelett 17 Keramikgefäße sowie zwei Bronzeobjekte gefunden, die nach Angaben von Ausgrabungsleiter Vidal zu einem Spiegel gehören könnten.
Ob es sich bei dem Skelett um die Überreste einer Frau oder eines Mannes handelt, ist noch nicht klar. DNA-Analysen sollen darüber Aufschluss bringen - und auch Hinweise auf das Alter, den sozialen Rang und mögliche Krankheiten der oder des Verstorbenen geben. Die Untersuchung der Gefäße soll zudem ergeben, ob sie Parfum oder Wein erhielten.