Nicht ganz nach Wunsch verlaufen ist am Wochenende der Flug der zweistufigen Rakete "The Hound", mit der das "Space Team" der Technischen Universität (TU) Wien von der Wüste von Nevada (USA) aus den Rand des Weltraums erreichen wollte. In rund 13 Kilometern Höhe zündete die Oberstufe der Rakete nicht, was das Erreichen des Europarekords für Studententeams mit 32,3 Kilometern Flughöhe verhinderte.

Das aus Studenten gebildete "Space Team" hatte gehofft, mit der Rakete gar auf rund 100 Kilometer vorzudringen. Am Sonntag um ungefähr 18.00 Uhr mitteleuropäischer Zeit (MEZ) hob "The Hound" auch plangemäß vom Testgelände in den USA ab, wie Moritz Novak vom "Space Team" am Montag im Gespräch mit der APA erklärte. Die zweite Stufe verweigerte dann aber ihren Dienst.

Das Zünden dieser Stufe sei "immer eine Herausforderung" und habe "schon einige andere Teams davon abgehalten, den Rekord zu brechen", sagte Novak. Was im Fall von "The Hound" tatsächlich die Ursache war, müsse man in den kommenden Wochen untersuchen. Vermutlich ist der weitere Vorstoß in Richtung des Randes der Atmosphäre an einer jener zahlreichen Komponenten gescheitert, die für Sicherheit sorgen sollen.

Das Space Team der TU Wien arbeitet schon seit mehreren Jahren an dem Projekt
Das Space Team der TU Wien arbeitet schon seit mehreren Jahren an dem Projekt © TU Wien Space Team

Dennoch Teilerfolg

Diese Systeme verhindern dann das Auslösen, wenn etwa die Rakete nicht im vorgesehenen Winkel aufsteigt oder andere Sensorendaten nicht die gewünschten Werte liefern. "Daran ist es wahrscheinlich gelegen", sagte Novak, der trotzdem einen gewissen "Teilerfolg" sieht, da das Sicherheitssystem offenbar genau dann eingriffen hat, wenn es angezeigt war. "Natürlich hätten wir aber gerne den Rekord gebrochen."

Den Ambitionen der Studenten tue der gestrige Versuch jedoch keinen Abbruch. Sie hegen bereits Pläne für nächstes Jahr: Dann will es das Team mit einer Rakete erneut versuchen, die die vier Meter lange, inklusive Treibstoff rund 28 Kilo schwere "The Hound" nochmals überragt. Von der nun anstehenden Fehlersuche hänge ab, ob man weiter auf das bisherige Raketenkonzept setzt, sagte Novak.