Alfredo Meschi wollte ein Zeichen setzen - schließlich wurden es 40.000. "Ich möchte  die Welt für einen Moment anhalten", sagt der "Artivist" (Kombination aus Artist und Aktivist), wie er sich selbst bezeichnet. Und gegen das Vergessen und Verdrängen kämpfen, jede einzelne Sekunde. Durch sein Aussehen fällt er auf - und kommt mit Menschen ins Gespräch. Er will sie für sein Anliegen sensibilisieren. Meschi betont, dass es ihm nicht darum gehe, Menschen zu überzeugen, seinem Beispiel zu folgen. Er will sie zum Nachdenken anregen.

"Unmittelbar nachdem ich damit begonnen hatte, mich vegan zu ernähren, beschloss ich, dass ich mich von nun an in den Dienst des Tierschutzes stellen werde": Im Januar 2016 fing er damit an, sich tätowieren zu lassen - selbstverständlich mit veganer Tinte (ohne Gelatine als Binde- oder Lösungsmittel, ohne Farbpigmente tierischen Ursprungs und ohne Tierversuche). Zwei Monate später, war das Gesamtkunstwerk vollendet. Jedes der 40.000 X steht für den Tod eines Tieres, das weltweit sekündlich sterben muss, um unseren Fleischhunger zu stillen.

Warum 40.000?

Als Quelle für die Zahl seiner Tattoos nennt Alfredo Meschi laut bento zwei Webseiten: "ConsiderVeganism.com" und "Fishcount.org". Tatsächlich ist es schwierig, die Zahl der Tiere, die getötet werden, exakt zu bestimmen. Der Fleischatlas der Heinrich-Böll-Stiftung schätzt, dass im Jahr 2011 weltweit über 58 Milliarden Zuchttiere geschlachtet wurden. Diese Zahl schließt allerdings Meeresbewohner nicht mit ein. Die Zahl dürfte ebenfalls in die Milliarden gehen. Auch Wildtiere sind in diese Schätzung nicht miteinbezogen.

Das Feedback zu seinen Aktionen ist groß und reicht von Bewunderung und uneingeschränkter Zustimmung über totale  Ablehnung bis hin zu offenem Hass. Meschi weiß, dass er mit seinen Aktionen polarisiert. Er reagiert aber äußerst selten verbal auf Social-Media-Kommentare. Er setzt lieber seinen Körper ein. Weitere Bilder und Aktionen gibt es auf Meschis Instagram-Account: