Wenn gerade kein menschlicher Wirt in Sicht ist, gehen Bettwanzen gezielt an dessen schmutzige Wäsche. Auf diese Weise können sich die flügellosen Plagegeister auch weiter verbreiten - sie reisen als blinde Passagiere in getragener Kleidung, wie Wissenschafter in einer am Donnerstag veröffentlichten Studie herausfanden.

Für ihre Untersuchung stellten die Forscher Taschen mit sauberer oder einen halben Tag lang getragener Kleidung in einen Raum mit frisch gefütterten Bettwanzen. Vier Tage später schauten sie nach - und die meisten Bettwanzen befanden sich in den Taschen mit der schmutzigen Wäsche.

Die Studie biete eine Erklärung dafür, wieso sich die Schädlinge in jüngster Zeit so rasch ausbreiten konnten, schrieben die Wissenschafter um William Hentley von der Universität Sheffield. Auf Reisen sei es daher ratsam, getragene Wäsche außerhalb der Reichweite seines Bettes abzulegen.

Bekämpfung immer schwieriger

Die gemeine Bettwanze (Cimex lectularius) kommt in gemäßigten Klimazonen in den USA und Teilen Europas vor. Ende der 90er-Jahre wurde eine wahre Bettwanzen-Epidemie in New York verzeichnet, die Plagegeister tauchten in Luxus-Wohnanlagen, Hotels und sogar Bekleidungsgeschäften auf. Untersuchungen zufolge werden die Insekten zunehmend resistent gegen Pestizide, was ihre Bekämpfung erschwert.