"Im Moment scheint er nicht richtig weg zu kommen", sagte Daniela Jansen, Glaziologin am Bremerhavener Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung. Die Strömung habe noch keine Angriffsfläche an dem Giganten gefunden, um ihn mit sich fortzutreiben.
A68 ist einer der größten Eisberge, die je beobachtet wurden. Er wiegt laut AWI mehr als eine Gigatonne und hat eine Fläche von 5.800 Quadratkilometern.
Der Eisberg wackle in der Bucht im Larsen-C-Schelfeis hin und her, die durch seine Ablösung in der Zeit vom 10. bis 12. Juli entstanden war, sagte Jansen. Dabei habe sich der Koloss bereits ein bisschen gedreht, so dass sich der Spalt zur Schelfeiskante in Richtung Süden schon verbreitert habe. Schelfeis schwimmt auf dem Meer, wird von Gletschern gespeist und wächst immer weiter ins Meer, bis Teile abbrechen.
Die Wissenschafterin rechnet nun damit, dass sich an der Position des Eisbergs erst im antarktischen Sommer etwas ändern werde. Jetzt im Winter drücke zu viel Meereis gegen den Giganten. Im Sommer verziehe sich das zu Eis gefrorene Meerwasser vor der Küste.