Die Maschine mit 14 elektrischen Propellermotoren trage den Namen X-57 und den Spitznamen "Maxwell", teilte die US-Raumfahrtbehörde am Freitag mit. Schon 2017 werde es erstmals abheben, meldete das "Wall Street Journal" und berief sich dabei auf mit der Sache vertraute Personen.
NASA-Chef Charles Bolden bezeichnete das Flugzeug als "ersten Schritt zum Beginn einer neuen Ära in der Luftfahrt". Vor gut einem Jahr hatte die NASA erste Pläne für ein elektrisches Flugzeug vorgestellt, das auf einer modifizierten Viersitzer-Maschine des italienischen Herstellers Tecnam aufbaut. Bei dem Flieger vom Typ P2006T - genannt Sceptor - sollen die Tragflächen und Triebwerke durch filigrane Flügel und eine Reihe elektrischer Propeller ersetzt werden. Die Betriebskosten könnten dadurch um 30 Prozent sinken, zitierte die Zeitung den obersten NASA-Entwickler Mark Moore. Auch Frachtmaschinen dieser Art kündigte die US-Behörde an.
Gemeinsame Sache
Die großen Flugzeugbauer, aber auch erste Fluggesellschaften haben die Zukunftsvision des elektrischen Fliegens ebenfalls für sich entdeckt. So haben sich Airbus und Siemens für die Entwicklung von vollelektrischen und Hybrid-Antrieben für Flugzeuge verbündet. 200 Ingenieure sollen an dem Projekt arbeiten. Statt des kompletten Verzichts auf klassischen Treibstoff könnte also auch eine Kombination von Sprit und einer Batterie zum Zuge kommen, wie es bereits in einigen Automodellen der Fall ist.
In die Luft gebracht hat Airbus bereits einen elektrischen Flieger mit dem Namen E-Fan, an dessen Entwicklung Siemens auch beteiligt war. Die zweisitzige Maschine flog 36 Minuten über den Ärmelkanal zwischen Dover und Calais. Der US-Flugzeugbauer Boeing arbeitet an einem Flugzeug, das für den Start herkömmliche Flugzeugtriebwerke nutzt und erst in Reiseflughöhe auf elektrischen Antrieb umschaltet.