Die Gruppe von etwa zehn Personen betrat das Becken des weltberühmten Brunnens und hielt ein Transparent mit der Aufschrift "Wir werden nicht für fossile Brennstoffe zahlen" - eine Anspielung auf die Kampagne zur Abschaffung von Subventionen für fossile Brennstoffe.
"Unser Land stirbt", riefen die Aktivisten, die von Touristen und Passanten beleidigt und beschimpft wurden, bevor die örtliche Polizei eingriff. Der Protest folgte auf mehrere ähnliche Aktionen in Italien in den letzten Wochen, um auf die Klimakrise aufmerksam zu machen.
Der römische Bürgermeister Roberto Gualtieri kritisierte die Aktivisten scharf. Er sprach von "absurden Angriffen" auf die Denkmäler der Stadt. "Klimaaktivsten sollten nach Formen des Dialogs suchen, die das Kunsterbe nicht gefährden", sagte Gualtieri.
Weitere Brunnen eingeschwärzt
Die Aktivisten der Klimagruppe "Ultima Generazione" hatten Anfang Mai eine schwarze Flüssigkeit in den Bernini-Brunnen auf der Piazza Navona im Herzen Roms geschüttet. Damit wollten sie "ein Zeichen setzen für die schwarze Zukunft, die die Menschheit erwartet", sagten sie. Als die Polizei eintraf, wurden die vier Aktivisten abgeführt, berichteten italienische Medien.
Drei junge Aktivisten hatten im April die gleiche Flüssigkeit in den sogenannten Barcaccia-Brunnen am Fuße der Spanischen Treppe in Rom geschüttet. Außerdem hatten sie davor die Fassade des Senats mit Farbe beschmiert.
Hohe Schadenersatzzahlungen
Das Kabinett von Ministerpräsidentin Giorgia Meloni hatte im April ein Dekret verabschiedet, das die Zahlung von Schadenersatz in Höhe von 10.000 bis 60.000 Euro sowie "strafrechtliche Sanktionen" für diejenigen vorsieht, die Kulturgüter "zerstören, beschmutzen oder verunstalten". Gegen Mitglieder der Klimaschutzbewegung wird in der norditalienischen Stadt Padua wegen "krimineller Verschwörung" ermittelt. Die Gruppe ist bereits seit 2020 für Straßenblockaden und Verunstaltung von privaten und historischen Gebäuden verantwortlich.