Nördlich der Klagenfurter Innenstadt haben sich acht Mieterinnen und Mieter einer Wohnanlage in der Flatschacher Straße zu einer Energiegemeinschaft zusammengeschlossen. Sie teilen sich den Strom aus einer Fotovoltaikanlage, die am Dach die Sonnenstrahlen in Energie umwandelt. Dahinter stehen die Kärntner Siedlungswerke (KSW) zusammen mit der WIR Energie, die Projekte wie dieses über Crowdfunding finanziert. Die acht Mitglieder der Energiegemeinschaft können so 70 Prozent ihres Stroms direkt aus der Fotovoltaikanlage beziehen. Für diese lokale Art der Energieproduktion spricht aber nicht nur das Argument, unabhängiger von russischem Gas zu werden. Laut der Grazer Klimaforscherin Ilona Otto ist dezentrale Energieproduktion ein wichtiger Schlüssel, um fossilen Brennstoffen den Rücken zu kehren.
Primäre Motivation, die Anlage zu installieren, war laut dem Baumanager Gottfried Ramsbacher jedoch ein anderer Aspekt: „Günstigen Strom zu erwerben ist einer der wichtigsten Punkte.“ Die grüne Energie ist für die Mieterinnen und Mieter billiger als der normale Strom aus dem Netz. Sie sparen sich etwa sieben Euro pro Monat an Stromkosten. Für lokal erzeugte und verbrauchte Energie sind die Netzkosten oft entscheidend niedriger. Sollten jedoch noch mehr Wohnungen der Energiegemeinschaft beitreten, sinkt die Ersparnis pro Wohnung. Platz ist hierbei der limitierende Faktor; Paneele wurden bereits am Dach und an der Hausmauer montiert.
Mit zusätzlichen Speichern soll in Zukunft die überschüssige Energie in der Nacht verbraucht werden können. Auch an anderen Standorten der KSW gibt es bereits Energiegemeinschaften, die bald sogar über einzelne Wohnanlagen hinausgehen sollen: „Wir hoffen, dass wir in Zukunft Anlagen zusammenschließen können und den Überschuss auch den Nachbarn verkaufen können”, so Ramsbacher.
Hintergrund
Christoph Eisbacher