Unter dem Motto „Greening the Desert - together! Acting against Climate Change” startet die Begegnungsreise des Vereins Sekem mit jungen Menschen aus Österreich. Das Ziel des Projekts ist, durch gemeinsames Handeln und ökologische Landwirtschaft Schutz gegen den Klimawandel aufzubauen.

Sekem ist eine ägyptische Entwicklungsinitiative, 1977 wurde sie von Ibrahim Abouleish gegründet. Er war ägyptischer Chemiker und Unternehmer und wohnte lange Zeit in Graz. Er sah die dringenden Probleme Ägyptens: Armut, Überbevölkerung und Umweltverschmutzung. Der Gründer und seine Unterstützer machten unweit vom Zentrum Kairos entfernt einen Wüstenteil mit Methoden der biologisch-dynamischen Landwirtschaft nutzbar. Mittlerweile betreibt das Unternehmen Sekem auch Schulen, ein medizinisches Zentrum und eine Akademie für Kunst und Wissenschaft.

Kennenlernen der Werte und Kultur

Jetzt unterstützt Erasmus+ erstmals ein Jugendbegegnungsprojekt in Ägypten und somit das Projekt „Greening the Desert“ des Vereins Sekem. Jugendliche aus Österreich treffen sich am 25. Oktober für zehn Tage mit Jugendlichen in Ägypten, um sich kulturell auszutauschen und sich mit dem Thema Klimawandel aktiv zu beschäftigen. „So lernen sie auch die Werte und Kultur des jeweils anderen kennen und verstehen“, sagt Ernst Rose, Obmann des Vereins Sekem Österreich. Ägypten liegt in einer der wasserärmsten Regionen der Welt und ist daher in hohem Maße anfällig für die Auswirkungen des Klimawandels.

„Bei den Begegnungsprojekten von Erasmus+ spielen Nachhaltigkeitsgesichtspunkte eine große Rolle. Und Sekem setzt sich seit Jahrzehnten für Wüstenbepflanzung und -kultivierung ein“, so Rose. Jungen Menschen die Möglichkeit zu geben, einen Fleck trockenen Zustands zu begrünen und das gemeinsam mit Ortskundigen herbeizuschaffen, sei eine großartige Sache. „Die Aktion selbst ist schon gut, aber besonders das Fortwährende, das Schöne und Soziale, das übrigbleibt“, so Rose.

Nicht nur Bäume pflanzen

Die Sekem-Initiative sei keine Wüstenbegrünungsinitiative, sondern es gehe um die Vierfaltigkeit: Ökologie, Wirtschaft, Gesellschaft und Kultur. „Es ist kein Programm, bei dem einfach günstig Bäume gepflanzt werden, sondern ein wirtschaftliches Projekt, bei dem Soziales und Arbeit auf Augenhöhe passiert“, erklärt der Obmann des Vereins Sekem. Der Zugang zu Nachhaltigkeit habe höchste Priorität und junge Leute, die Sehnsucht nach Bildung und Arbeit haben, würden damit in Berührung kommen. „Das Ziel ist, nicht erst einen dieser Bereiche zu entwickeln, sondern um ein ausbalanciertes, harmonisches Wachstum all dieser Bereiche“, erzählt Rose über die Philosophie des Vereins. „Das Erasmus Projekt hat genau diese Möglichkeit eröffnet“, so Rose.

Ein Teil des Jugendbegegnungsprojekts wird das Pflanzen von Bäumen sein. Auf einem Farmgelände mitten in der Wüste, 400 km südlich von Kairo, wird versucht Heilkräuter anzubauen und Kasuarinen Bäume werden eingepflanzt, diese Bäume können das Klima verbessern. Zudem dienen sie als Wasserfänger und schützen vor Wind- und Sandstürmen.

Im Bereich Ökologie will Sekem bis zum Jahr 2057 unter anderem biologische und biodynamische Landwirtschaftsmethoden so weit verbreitet haben, dass der Großteil Ägyptens nachhaltig bewirtschaftet wird. Zudem ist es dem Verein Sekem ein Anliegen, keinen Müll mehr zu produzieren.