Italien und Slowenien verschärfen die Kontrollen an der gemeinsamen Grenze zur Bekämpfung der illegalen Einwanderung. So sollen ab dem 1. Juli gemischte italienisch-slowenische Streifen zum Einsatz kommen, teilte das italienische Innenministerium am Samstag in Rom mit.
"Wir haben die Seefahrten über das Mittelmeer gestoppt. Jetzt verschärfen wir die Kontrollen zum Schutz der terrestrischen Grenzen. Nach Jahren ist Italien nicht mehr Europas Flüchtlingslager", sagte Innenminister Matteo Salvini nach der Unterzeichnung eines Protokolls zur Zusammenarbeit der italienischen und slowenischen Polizei in Rom. An der slowenischen Grenze seien gemischte Streifen geplant, wie bereits an der französischen Grenze. Ziel sei, den Kampf gegen die Schlepperei aktiver voranzutreiben, berichtete das Innenministerium.
Aufgriff nahe Triest
Die Zahl der Migranten, die über die Balkan-Route Italien erreichen, hat seit Anfang 2019 zugenommen. 782 Migranten wurden 2019 in Triest unweit der slowenischen Grenze aufgegriffen, das sind doppelt so viele als im Vergleichszeitraum 2018, teilte das Innenministerium mit. 121 Migranten wurden nahe der österreichischen Grenze in Tarvis lokalisiert.
Circa 100 Migranten sind am Freitag in San Dorligo della Valle bei Triest unweit der Grenze von Slowenien aufgegriffen worden. Dabei handelte es sich mehrheitlich um pakistanische Migranten, die zur Identifizierung in eine Polizeistation geführt wurden, berichteten lokale Medien. Weitere 18 Migranten wurden am Samstag aufgegriffen.